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Chemnitzer FC
Verein erstattet Anzeige gegen eigene Fans

Verantwortliche und Spieler des Chemnitzer FC sollen am Rande des Spiels gegen Bayern München II von einem Teil der eigenen Anhänger rassistisch und antisemitisch beleidigt worden sein. Nach dem Eklat geht der Verein jetzt gegen die Fans vor.

Von Victoria Reith |
Die Flagge des Chemnitzer FC.
Dem Chemnitzer FC droht eine Geldstrafe. (www.imago-images.de)
Der Chemnitzer FC hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Das teilte der Verein mit. Einige Anhänger des Fußball-Drittligisten aus Sachsen hatten Geschäftsführer Thomas Sobitzik am Samstag als "Judensau" beschimpft. Außerdem kam es laut Verein zu weiteren rassistischen Beleidigungen und Bedrohungen gegenüber Verantwortlichen und Spielern der Chemnitzer.
Diese Anhänger nahmen auch den früheren Kapitän Daniel Frahn auf fragwürdige Weise in Schutz. Sie sollen gesagt haben, Frahn sei "wenigstens kein Neger". Auf seiner Facebook-Seite distanzierte sich der 32-Jährige von den Äußerungen und schrieb, er werde sich strafrechtliche Schritte vorbehalten, sollte sein Name weiterhin im Zusammenhang mit rechtsradikalen Beleidigungen verwendet werden.
Frahns vermutete Nähe zur rechten Szene
Der Chemnitzer FC hatte Frahn Anfang des Monats wegen seiner angeblichen Nähe zur rechten Szene gekündigt. Frahn saß verletzt während einer Partie auf der Tribüne zwischen Fans, die einer rechtsextremen Gruppierung zugeordnet werden. Zuvor hatte Frahn nach einem Torjubel ein T-Shirt mit der Aufschrift "Support your local Hools", "Unterstütze deine lokalen Hooligans" hochgehalten. Frahn geht inzwischen rechtlich gegen seine Entlassung vor.
Nach dem Rassismus-Eklat vom Wochenende hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes Ermittlungen aufgenommen. Dem Chemnitzer FC droht eine Geldstrafe, denn der Club ist für das Verhalten seiner Anhänger zuständig. Laut DFB-Statuten könnten zwischen 18.000 und 150.000 Euro anfallen.