Wie das Handelsministerium in Peking mitteilte, treten die Kontrollen sofort in Kraft. Sie gelten für Metalle wie Wolfram, Tellur, Wismut, Molybdän und Indium. Mehrere davon sind von den USA als kritische Mineralien eingestuft. Das heißt, ihnen wird wesentliche Bedeutung für die wirtschaftliche oder nationale Sicherheit beigemessen. Zur Begründung erklärte die chinesische Regierung, die Beschränkungen dienten der Wahrung nationaler Sicherheitsinteressen. China dominiert den Abbau beziehungsweise die Veredelung dieser Metalle, deren Anwendungsgebiete von Solarmodulen über die Atomforschung bis hin zu panzerbrechenden Granaten reichen.
China verhängt auch Gegenzölle für Kohle, Flüssigerdgas und Rohöl aus den USA
Zuvor hatte China bereits Gegenzölle für die Einfuhr einer Reihe von Produkten aus den USA angekündigt - darunter Kohle, Flüssigerdgas und Rohöl. Sie sollen in einer Woche in Kraft treten. Zuvor hatte US-Präsident Trump Zusatzzölle in Höhe von zehn Prozent auf alle Importwaren aus China per Dekret verhängt.
In Trumps Dekret sind ferner Zölle von bis zu 25 Prozent auf Produkte aus Kanada und Mexiko vorgesehen. Diese setzte Trump gestern nach Zugeständnissen der mexikanischen Präsidentin Sheinbaum und des kanadischen Premierministers Trudeau für einen Monat aus.
Trump verzichtet zunächst auf Zölle gegen Kanada und Mexiko
Beide Länder erhielten demnach eine Frist von 30 Tagen, um auf Forderungen Trumps einzugehen. Kanadas Premierminister Trudeau teilte nach einem Telefonat mit dem US-Präsidenten mit, sein Land sei bereit, einen Regierungsbeauftragten für den Kampf gegen Fentanyl-Schmuggel einzusetzen. Außerdem werde Kanada die mexikanischen Drogenkartelle auf die Terrorliste setzen. Trudeau sprach von einem "guten" Telefongespräch mit Trump. Mexikos Präsidentin Sheinbaum kündigte an, ihr Land werde 10.000 Soldaten an der Grenze zu den USA postieren, um den Drogenschmuggel von Mexiko in die Vereinigten Staaten zu verhindern. Im Gegenzug wollten sich die USA dafür einsetzen, die illegale Einfuhr von Schusswaffen nach Mexiko zu unterbinden.
In den USA sterben jährlich etwa 75.000 Menschen an einer Fentanyl-Überdosis. Mit vor allem in China hergestellten chemischen Substanzen wird das Opioid häufig in Mexiko produziert und von dort in die USA geschmuggelt.
Politikwissenschaftler Jäger: Strafzölle sind politisch destruktiv
Der Kölner Politikwissenschaftler Thomas Jäger bezeichnete Trumps Handeln im Deutschlandfunk als chaotisch. Es sei sehr schwer zu sagen, welche Strategie Trump verfolge, sagte Jäger. Die Verhängung von Strafzöllen sei ein ökonomischer Irrsinn und politisch destruktiv. Die Strafzölle beträfen Produkte, die in den USA verarbeitet würden. Trump schieße sich und der Wirtschaft der USA damit "ins eigene Knie".
Trumps eigentliches Ziel sei der Umbau des politischen Systems in den USA in eine imperiale Präsidentschaft, meinte Jäger. Der Widerstand in den USA gegen diesen Autoritarismus sei sehr gering.
Diese Nachricht wurde am 04.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.