DAB habe einfach nie genügend Hörer erreicht, um den Durchbruch zu schaffen: Das ist ein Grund der Hongkonger Stadtregierung, dem terrestrischen Digitalradio den Stecker zu ziehen, so heißt es offiziell.
Eingeführt wurde der Digitalradio-Standard in der Sieben-Millionen-Einwohner-Metropole 2010, richtig durchsetzen konnte er sich aber nie. Der öffentlich-rechtliche Rundfunkbetreiber RTHK erklärte, ein Grund sei die schnell wachsende Verbreitung von Smartphones und Streaming-Diensten.
BBC tagsüber nicht mehr terrestrisch zu empfangen
Ein Privatsender beklagte, dass sich DAB bei Autofahrern nie habe durchsetzen können, weil nicht genügend entsprechende Radios eingebaut wurden in Neuwagen. Die privaten Hongkonger Radiosender hatten DAB deswegen schon vor dem jetzigen offiziellen Abschalttermin aufgegegen.
Die Tatsache, dass sich nun auch das öffentlich-rechtliche Radio Television Hong Kong (RTHK) aus dem terrestrischen Digitalradio zurückzieht, hat nicht nur eine technische, sondern auch eine medienpolitische Komponente. So ist von nun an der BBC Worldservice nicht mehr terrestrisch zu empfangen in der Stadt, jedenfalls nicht mehr tagsüber. Bisher wurde der Nachrichtenkanal der BBC auf einem der DAB-Kanäle gesendet.
Die Tatsache, dass sich nun auch das öffentlich-rechtliche Radio Television Hong Kong (RTHK) aus dem terrestrischen Digitalradio zurückzieht, hat nicht nur eine technische, sondern auch eine medienpolitische Komponente. So ist von nun an der BBC Worldservice nicht mehr terrestrisch zu empfangen in der Stadt, jedenfalls nicht mehr tagsüber. Bisher wurde der Nachrichtenkanal der BBC auf einem der DAB-Kanäle gesendet.
Online-Petitionen gegen das Ende der BBC-Ausstrahlung
Als Ersatz soll künftig ein festland-chinesischer Sender analog-terrestrisch ausgestrahlt werden. Vor allem das pro-demokratrische Lager Hongkongs protestiert dagegen. Es laufen mehrere Online-Petitionen, die sich gegen das Ende der BBC-Abschaltung in Hongkong richten. Der Schriftstellerverband PEN warnte vor einer Einschränkung der Meinungsfreiheit. Statt des weltweit für seine Unabhängigkeit und Seriösität geschätzten BBC Worldservice werde nun chinesische Staatspropaganda gesendet.
Die frühere britische Kolonie Hongkong gehört seit 20 Jahren zu China. Die Stadt genießt aber ein hohes Maß an Autonomie, so gibt es Presse- und Meinungsfreiheit, anders als im Rest der Volksrepublik wird auch nicht zensiert. Seit Jahren aber wächst der festlandchinesische Einfluss in Hongkong. Die Abschaltung des BBC Worldservice ist nach Ansicht von Kritikern ein weiterer Beleg dafür.