Man sei in "tiefer Sorge", teilte das zuständige Handelsministerium in Peking mit. Protektionismus durch die USA werde den Interessen beider Seiten schaden, hieß es. Gegebenenfalls werde man mit "angemessenen Maßnahmen reagieren."
China weiß, Trump handelt innenpolitisch
Diese Stellungnahme wirkt allerdings eher wie eine Pflichtübung. Denn es ist nicht gerade überraschend, dass US-Präsident Trump einige umstrittene Handelspraktiken der Chinesen untersuchen will. China weiß außerdem, dass Trump mit der Untersuchung vor allem innenpolitisch handelt und auch, dass es etwa ein Jahr dauern dürfte, bis ein entsprechender Bericht vorgelegt wird.
Schon gestern äußerte sich Hua Chunying, die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums:
"Wir haben das ja schon mehrfach betont: China und die Vereinigten Staaten sind zunehmend eng verbunden und ihre Interessen sind verknüpft. Ein möglicher Handelskrieg würde den USA nichts bringen. Er hätte auch keinen Gewinner, sondern würde zu einer Lose-Lose-Situation führen.”
Propaganda wirft Trump Ungeduld und Unkenntnis vor
Die Pekinger Abendzeitung schrieb, dass sich die chinesisch-amerikanischen Beziehungen auf andere Bereiche als nur den Handel erstreckten: die Nordkorea-Krise zum Beispiel oder die Gebietsstreitigkeiten im Südchinesischen Meer. Hier könne es nur Lösungen geben, wenn man zusammenarbeite. Die Propaganda-Zeitung "Global Times" warf Trump Ungeduld und Unkenntnis vor. Im Falle von neuen Handelshürden werde China zurückschlagen. Man sei nicht so schwach, wie die US-Regierung vermute.
Der amerikanische Präsident hat gestern offiziell eine Untersuchung eingeleitet, die klären soll, ob und wie China ausländischen Unternehmen Technologie klaut. Vorwürfe dieser Art sind nichts Neues. Nicht nur Amerikaner, auch deutsche Unternehmen äußern sie seit Jahren. Meistens aber nur hinter vorgehaltener Hand.