Bei der Umweltschutzorganisation Greenpeace hieß es, angesichts der Lage in Japan müsse man weltweit den Ausbau der Atomenergie überdenken. Li Yan, Energie-Expertin der Organisation in Peking, sagte, wegen der Sicherheitsprobleme sei die Kernenergie der falsche Weg, um die Energieprobleme Chinas zu lösen.
"Ich denke, für die chinesische Führung ist sicherlich das größte Problem, wie man den gewaltigen Energiebedarf des Landes sichern kann angesichts des schnellen Wachstums. Wir hoffen jetzt, dass die Regierung bei der Planung der nächsten Schritte den Schutz der Umwelt und die Sicherheit voll und ganz in ihre Überlegungen einbezieht."
Allerdings bedeutet das gestern verkündete Moratorium nicht, dass es jetzt zu einem Baustopp kommt. Über 25 Kernkraftwerke sind bereits im Bau, diese Anlagen werden fertigstellt, aber laut dem Kabinettsbeschluss jetzt neuen Sicherheitsprüfungen unterzogen. Für rund 30 weitere Anlagen liegen die ersten Genehmigungen vor – diese Anlagen dürften nach Einschätzung von Beobachtern jetzt vorerst auf Eis gelegt werden wie auch alle Pläne, die darüber hinausgehen. Der Ausbau der Kernenergie wird damit nicht gestoppt, sondern nur verlangsamt. Mit seinem massiven Atomprogramm will China die Abhängigkeit von der Kohle verringern und damit auch den gewaltigen CO2-Austoß des Landes, der das Klima schädigt.
Erst am Montag hatte der Volkskongress, das chinesische Parlament, den neuen Fünfjahresplan verabschiedet, der einen Ausbau der Kernkraft von derzeit zehn auf 40 Gigawatt bis 2015 vorsieht. Doch wegen der Krise in Japan haben jetzt erste Debatten über die Sicherheit der Kernenergie begonnen, sind viele Menschen verunsichert:
.
"Ich mache mir große Sorgen"
,sagt diese Frau in einer Pekinger Einkaufsstraße,
"natürlich bringt der Ausbau der Energieversorgung viele Vorteile, aber ich habe trotzdem Angst. Wenn so etwas wie in Japan bei uns passiert, was kann unsere Regierung dann noch tun?"
Probleme bereitet in China zum einen der Mangel an Transparenz – etwa beim Umgang mit dem Uran, mit radioaktiven Abfällen oder bei möglichen Störfällen. Zum anderen sind Experten besorgt über einen Mangel an erfahrenen Technikern und Ingenieuren für die vielen neuen Anlagen. Und dann ist da die Korruption. Erst vor zwei Jahren war der damalige Chef von Chinas größtem AKW-Betreiber gefeuert worden – wegen Korruption bekam er eine lebenslange Haftstrafe. Doch öffentliche Debatten über die Atomkraft oder gar eine Anti-Atombewegung wie in Deutschland hat es in China bislang nicht gegeben. Erst jetzt formiert sich vorsichtiger Widerstand – vor allem im Internet. Dort sorgen vor allem Pläne für Kritik, in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ein neues Atomkraftwerk zu bauen. In Sichuan waren vor drei Jahren bei einem verheerenden Erdbeben rund 80.000 Menschen ums Leben gekommen.
"Ich denke, für die chinesische Führung ist sicherlich das größte Problem, wie man den gewaltigen Energiebedarf des Landes sichern kann angesichts des schnellen Wachstums. Wir hoffen jetzt, dass die Regierung bei der Planung der nächsten Schritte den Schutz der Umwelt und die Sicherheit voll und ganz in ihre Überlegungen einbezieht."
Allerdings bedeutet das gestern verkündete Moratorium nicht, dass es jetzt zu einem Baustopp kommt. Über 25 Kernkraftwerke sind bereits im Bau, diese Anlagen werden fertigstellt, aber laut dem Kabinettsbeschluss jetzt neuen Sicherheitsprüfungen unterzogen. Für rund 30 weitere Anlagen liegen die ersten Genehmigungen vor – diese Anlagen dürften nach Einschätzung von Beobachtern jetzt vorerst auf Eis gelegt werden wie auch alle Pläne, die darüber hinausgehen. Der Ausbau der Kernenergie wird damit nicht gestoppt, sondern nur verlangsamt. Mit seinem massiven Atomprogramm will China die Abhängigkeit von der Kohle verringern und damit auch den gewaltigen CO2-Austoß des Landes, der das Klima schädigt.
Erst am Montag hatte der Volkskongress, das chinesische Parlament, den neuen Fünfjahresplan verabschiedet, der einen Ausbau der Kernkraft von derzeit zehn auf 40 Gigawatt bis 2015 vorsieht. Doch wegen der Krise in Japan haben jetzt erste Debatten über die Sicherheit der Kernenergie begonnen, sind viele Menschen verunsichert:
.
"Ich mache mir große Sorgen"
,sagt diese Frau in einer Pekinger Einkaufsstraße,
"natürlich bringt der Ausbau der Energieversorgung viele Vorteile, aber ich habe trotzdem Angst. Wenn so etwas wie in Japan bei uns passiert, was kann unsere Regierung dann noch tun?"
Probleme bereitet in China zum einen der Mangel an Transparenz – etwa beim Umgang mit dem Uran, mit radioaktiven Abfällen oder bei möglichen Störfällen. Zum anderen sind Experten besorgt über einen Mangel an erfahrenen Technikern und Ingenieuren für die vielen neuen Anlagen. Und dann ist da die Korruption. Erst vor zwei Jahren war der damalige Chef von Chinas größtem AKW-Betreiber gefeuert worden – wegen Korruption bekam er eine lebenslange Haftstrafe. Doch öffentliche Debatten über die Atomkraft oder gar eine Anti-Atombewegung wie in Deutschland hat es in China bislang nicht gegeben. Erst jetzt formiert sich vorsichtiger Widerstand – vor allem im Internet. Dort sorgen vor allem Pläne für Kritik, in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ein neues Atomkraftwerk zu bauen. In Sichuan waren vor drei Jahren bei einem verheerenden Erdbeben rund 80.000 Menschen ums Leben gekommen.