![der brasilianische Fußballspieler Diego Tardelli während eines Spiels der brasilianische Fußballspieler Diego Tardelli während eines Spiels](https://bilder.deutschlandfunk.de/FI/LE/_f/a7/FILE_fa7431682921abc6165dad9c082ef683/imago36875554h-jpg-100-1280x720.jpg)
Den Kopf während der Hymne leicht gesenkt, mit der flachen Hand reibt sich Fußballprofi Diego Tardelli erst über die Wange und dann über den Mund. Das war dem chinesischen Fußball-Verband zu viel. Das nächste Spiel seines Klubs Shandong Luneng muss der 33-jährige Brasilianer zugucken – gesperrt, weil er sich bei der Hymne ins Gesicht gefasst hat.
Vorwurf: Unwürdiges Verhalten
Unwürdiges Verhalten sei das, schreibt der chinesische Fußballverband zur Begründung auf seiner Internetseite. Tardelli übe mit so einer Aktion einen schlechten sozialen Einfluss aus. Der Spieler und sein Verein waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Das Spiel gegen Spitzenreiter Shanghai SIPG ging mit 2:4 verloren. Shandong Luneng ist Dritter der chinesischen Liga, Felix Magath war bis Ende 2017 dort Trainer.
Sogar Gefängnis droht
Bei der Nationalhymne verstehen die Chinesen keinen Spaß: erst kürzlich wurde eine der bekanntesten Live-Streaming Stars in China zu fünf Tagen Gefängnis verurteilt. Sie hatte in ihrer Live-Show im Internet die chinesische Nationalhymne veralbert – und trug einen Haarreifen mit Hirschgeweih-Attrappen auf dem Kopf. Das reicht in China, um ins Gefängnis zu kommen.
Nationalhymne gehört zum Alltag
Die Nationalhymne ist in China heilig und gehört zum Alltag: in der Schule, bei öffentlichen Anlässen und im Fußballstadion. Vor jedem Spiel der Chinesischen Super League läuft die chinesische Nationalhymne, der Marsch der Freiwilligen.