Die Zahl der Toten bei den gewaltigen Explosionen in der chinesischen Hafenstadt Tianjin ist auf 50 gestiegen. Unter den Toten seien auch zwölf Feuerwehrleute, berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. 700 Menschen wurden demnach verletzt, 66 davon schweben in Lebensgefahr.
Wie die Polizei in Tianjin mitteilte, ereignete sich die erste Explosion in einem Lagerhaus für gefährliche Güter am Mittwochabend im Frachthafen von Tianjin, das der Firma Ruihai Logistics gehört. Nachdem die Feuerwehr eingetroffen war, kam es zu weiteren schweren Explosionen, bei denen mindestens zwei Feuerwehrleute ums Leben kamen. Die Erschütterungen seien so stark gewesen, dass sie vom nationalen Erdbebenzentrum registriert wurden. Wie die Polizei in Tianjin mitteilte, sind Manager der Firma, der das Lagerhaus gehört, festgenommen und verhört worden.
Präsident Xi Jinping rief die Rettungsmannschaften zu verstärkten Bemühungen auf. Laut Berichten von Staatsmedien ist das Feuer mittlerweile unter Kontrolle, aber noch immer nicht komplett gelöscht. Mehrere Feuerwehrleute würden noch vermisst, berichtet China-Korrespondent Axel Dorloff. Offizielle Angaben über die Ursache des Unglücks gebe es bislang noch keine. Tianjin hat mehr als zehn Millionen Einwohner und liegt rund 140 Kilometer südöstlich von Peking.
Fotos der Katastrophe im Netz
Auf Videos in sozialen Netzwerken war ein gewaltiger, pilzförmiger Feuerball zu sehen. Auch Fotos von blutverschmierten Menschen auf der Straße und von beschädigte Gebäude wurden gepostet. Andere Bilder zeigten eine riesige Rauchwolke, die über dem Hafenareal der Stadt aufstieg. Augenzeugen berichteten von einer heftigen Druckwelle nach der Explosion, die Fenster zerstörte und Türen aus den Angeln riss. Viele Menschen seien durch Glasscherben und andere umherfliegende Teile verletzt worden.
(nin/adi)