Brasilien
Chinesische Regierung sagt Aufklärung zu Berichten über "sklavenartige Bedingungen" auf Baustelle des Autoherstellers BYD zu

Nach Berichten über unmenschliche Arbeitsbedingungen auf einer Baustelle für ein Werk des Autobauers BYD in Brasilien hat die chinesische Regierung Aufklärung zugesagt.

    Ein chinesischer Arbeiter in einer Auto-Fabrik in China. In einer langen Reihe stehen große, graue E-Autos hintereinander. Der Arbeiter ist an einem Außenspiegel an einem Auto.
    Der E-Auto-Hersteller BYD will im März auch auch ein Werk in Brasilien eröffnen. Die Mitarbeiter auf der Baustelle dazu lebten laut brasilianischen Behörden unter "sklavenartige Bedingungen" (XinHua / dpa / Li Jianan)
    Man stehe in Kontakt mit den brasilianischen Behörden, um die Situation zu überprüfen, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking bei einer Pressekonferenz. China messe den legitimen Rechten und Interessen von Arbeitnehmern große Bedeutung bei und verlange von chinesischen Unternehmen, ihre Geschäfte in Übereinstimmung mit den Gesetzen in den Investitionsländern zu tätigen.

    Unwürdige Unterkunft und Anzeichen für Zwangsarbeit

    Vor kurzem hatten brasilianische Behörden über ”sklavenartige Bedingungen” auf einer Baustelle des E-Auto-Herstellers BYD im Bundesstaat Bahia berichtet. Die mehr als 160 Arbeiter hätten unter anderem in Betten ohne Matratzen geschlafen, außerdem habe es nur eine Toilette für jeweils 31 Menschen gegeben. Bei den Kontrollen ergaben sich demnach auch Anzeichen für Zwangsarbeit: Die Arbeitnehmer mussten dem Bericht zufolge eine Kaution hinterlegen, zudem wurden 60 Prozent ihres Lohns einbehalten.
    BYD baute das Werk in Brasilien bisher mithilfe des Subunternehmens Jinjiang Construction Brazil. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe beendete der Autobauer die Zusammenarbeit nach eigenen Angaben. Die betroffenen Arbeiter seien in Hotels gebracht worden.
    Die Bauarbeiten sind derzeit zum Teil ausgesetzt, wie die brasilianischen Behörden mitteilten. Das Werk soll der größte Standort des Herstellers außerhalb Asiens werden und im März in Betrieb gehen. Planmäßig sollen dann 150.000 Fahrzeuge pro Jahr dort gebaut werden.
    Diese Nachricht wurde am 25.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.