Stuttgart
Choreografin Florentina Holzinger berichtet über Anfeindungen wegen "Sancta"-Opernperformance

Nach Schlagzeilen über nackte Nonnen und echtes Blut in ihrer Opernperformance "Sancta" in Stuttgart beklagt die österreichische Choreografin Florentina Holzinger Drohungen und Hass. Die 38-Jährige sagte dem Kunstmagazin "Monopol", ihr Instagram-Profil sei voll von Inquisitionsrhetorik.

    Porträt der Choreografin und Performerin Florentina Holzinger
    Die Choreografin und Performerin Florentina Holzinger (Apollonia Theresa Bitzan)
    Sie werde als Teufel und Satanistin bezeichnet, von Menschen, die keine Ahnung von der Show hätten, berichtete Holzinger. Das sei für sie und ihr Team auch ein Grund, weiterzumachen. Es gebe offenbar noch viele unverarbeitete feministische Themen. Sie wolle sich auf keinen Fall zensieren lassen, betonte die Choreografin. Sie finde es aber traurig, dass es Sicherheitsvorkehrungen für die Show brauche, um Schutz vor dem Publikum zu haben.
    Holzinger sorgt seit Jahren mit ihren Arbeiten für Aufsehen in der Theaterwelt. In "Sancta" bringt sie lesbische Liebesszenen auf die Bühne, zieht christliche Rituale ins Lächerliche und prangert die sexuelle Unterdrückung der Frau an. Die Oper ist erst ab 18 Jahren freigegeben. Die Stuttgarter Staatsoper hatte nach den ersten beiden Aufführungen berichtet, mehrere Menschen hätten den Saal verlassen. Der Besucherservice habe sich um insgesamt 18 Menschen kümmern müssen, die zum Teil über Übelkeit geklagt hätten. In drei Fällen habe ein Arzt dazugeholt werden müssen. 
    Diese Nachricht wurde am 18.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.