Nach 1991 veränderte sich im europäischen Osten auch das zeitgenössische Komponieren. Insbesondere in Polen und den Republiken des Baltikums begann man sich wieder stärker an Traditionen zu orientieren: an vokal-musikalischen Formen, an nationalen und sakralen Sujets. Darin spiegelten gesellschaftspolitische Entwicklungen. Denn nicht zuletzt auf dem gemeinsamen Singen und der Gemeinschaft im Glauben fusste die Kraft der Gesellschaften, sich sowjetischer Vorherrschaft entgegen zu stellen und zu entziehen.
Nur logisch, dass auch das christliche Weihnachtsfest als Thema dabei neu in den Fokus des Komponierens geriet. Eines Komponierens fern westlichen Avantgarde-Denkens, aber nah an der ausgeprägten Kultur des Laienchor-Singens. Im Gespräch mit Richard Mailänder, Kirchenmusikdirektor des Erzbistums Köln, stellt Autor Klaus Gehrke Ausschnitte aus entsprechenden Werken von Pawel Łukaszewski (Polen), Pēteris Vasks und Ēriks Ešenvalds (Lettland) und Urmas Sisask (Estland) vor.
Pawel Łukaszewski (*1968)
Weihnachtslieder und –motetten (Auswahl)
Polish Chamber Choir
Leitung: Jan Łukaszewski
Weihnachtslieder und –motetten (Auswahl)
Polish Chamber Choir
Leitung: Jan Łukaszewski
Pēteris Vasks
"Musica Adventus" (4. Satz)
Sinfonietta Riga
Leitung: Normunds Šnē
"Musica Adventus" (4. Satz)
Sinfonietta Riga
Leitung: Normunds Šnē
Ēriks Ešenvalds (*1977)
Weihnachtslegende (Ausschnitt)
Riga Youth Choir
Leitung: Maris Sir
Weihnachtslegende (Ausschnitt)
Riga Youth Choir
Leitung: Maris Sir
Urmas Sisask (*1960)
Weihnachtsoratorium (Ausschnitt)
Nadja Kurem (Sopran), Mati Korts (Tenor), Akademischer Männerchor der Universität Tallinn
Leitung: Jüri Rent
Weihnachtsoratorium (Ausschnitt)
Nadja Kurem (Sopran), Mati Korts (Tenor), Akademischer Männerchor der Universität Tallinn
Leitung: Jüri Rent