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Christen in China
Mehr Kirchenmitglieder als Kommunisten

Der Kommunismus hat in China eine spirituelle Leere hinterlassen. Sagt Petra Kolonko, langjährige Korrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Sie staunt, dass es der Kommunistischen Partei gelingt, einen Trend zu verschweigen, der die chinesische Gesellschaft massiv verändert: Die Zahl der Christen nimmt zu. Massiv. Es gibt inzwischen mehr Kirchen- als KP-Mitglieder.

Petra Kolonko im Gespräch mit Monika Dittrich |
    Chinesische Christen bei einer Neujahrsmesse in Shanghai
    Chinesische Christen bei einer Neujahrsmesse in Shanghai (AFP)
    Es ist noch keine fünfzig Jahre her, da wurde in China das religiöse Leben vollständig unterdrückt: In der Zeit der Kulturrevolution, in den Jahren 1966 bis 1976, verfolgten die Roten Garden Anhänger aller Religionen, sie zerstörten Tempel und Kirchen, verhafteten Priester. Erst nach Maos Tod entspannte sich die Lage. Mit der gesellschaftlichen Öffnung und der Reformpolitik kam auch die Religionsfreiheit – allerdings mit Einschränkungen und unter dem stets wachsamen Auge der Partei. Trotzdem erleben Kirchen und Glaubensgemeinschaften in China seit einiger Zeit einen Zulauf wie nie zuvor. Petra Kolonko lebt seit Jahren in Peking und berichtet von dort für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
    Einige Fragen dieses Gesprächs:
    Warum haben die Kirchen, insbesondere die christlichen einen solchen Zulauf?
    Welchen politischen Einfluss haben die Kirchen?
    Wie geht die chinesische Führung damit um? Befürchtet sie einen Umsturzversuch aus dem religiösen Milieu?
    Welche Repressalien gegen Gläubige und Kirchen sind zu beobachten?