Es ist noch keine fünfzig Jahre her, da wurde in China das religiöse Leben vollständig unterdrückt: In der Zeit der Kulturrevolution, in den Jahren 1966 bis 1976, verfolgten die Roten Garden Anhänger aller Religionen, sie zerstörten Tempel und Kirchen, verhafteten Priester. Erst nach Maos Tod entspannte sich die Lage. Mit der gesellschaftlichen Öffnung und der Reformpolitik kam auch die Religionsfreiheit – allerdings mit Einschränkungen und unter dem stets wachsamen Auge der Partei. Trotzdem erleben Kirchen und Glaubensgemeinschaften in China seit einiger Zeit einen Zulauf wie nie zuvor. Petra Kolonko lebt seit Jahren in Peking und berichtet von dort für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Einige Fragen dieses Gesprächs:
Warum haben die Kirchen, insbesondere die christlichen einen solchen Zulauf?
Welchen politischen Einfluss haben die Kirchen?
Wie geht die chinesische Führung damit um? Befürchtet sie einen Umsturzversuch aus dem religiösen Milieu?
Welche Repressalien gegen Gläubige und Kirchen sind zu beobachten?