Archiv

Steinmeiers Grußwort zum Evangelischen Kirchentag
"Christen sollten sich in Debatten wie Klimawandel und Ukraine-Krieg einmischen"

Bundespräsident Steinmeier hat die Christen zum Auftakt des Deutschen Evangelischen Kirchentags aufgefordert, sich in aktuelle gesellschaftliche Debatten einzumischen.

    Bundespräsident Steinmeier steht beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg hinter einem Rednerpult und hebt beide Hände. Er trägt einen Schal mit dem Motto des Kirchentages, "Jetzt ist Zeit".
    Bundespräsident Steinmeier spricht auf der Eröffnungsfeier des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Nürnberg. (IMAGO / epd / IMAGO / Thomas Lohnes)
    Man brauche deren Impulse, Ideen und Überzeugungen, die im Glauben ihr Fundament hätten, sagte das deutsche Staatsoberhaupt in Nürnberg. So stehe Deutschland mit Blick auf die Folgen des Klimawandels vor gewaltigen Veränderungen. Das Leben werde sich "bis in die privaten Gewohnheiten hinein verändern. Denn jetzt sei die Zeit der konkreten Schritte, der anstrengenden Arbeit und des wirtschaftlichen Umbaus, der zu Kosten und Belastungen führen werde. Steinmeier fügte hinzu, dabei müsse gelten, dass einer des anderen Last mittrage, dass man den Ausgleich und die Solidarität brauche, die Deutschland immer stark gemacht hätten.
    Darüber hinaus sprach der Bundespräsident in seinem Grußwort von einem "Epochenbruch" durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Dieser stürze Christen in ein tiefes Dilemma, da viele eine tiefe Sehnsucht nach Frieden hätten. Aber auch er habe sich nicht vorstellen können, dass er einmal sagen würde, es ist nun auch "Zeit für Waffen", betonte Steinmeier.

    Kirchentag nimmt inhaltliche Arbeit auf

    Der evangelische Kirchentag hat unterdessen heute mit der inhaltlichen Arbeit begonnen. Auf dem Programm stehen unter anderem Diskussionen zu Klimakrise, Asylpolitik und moderner Arbeitswelt. Bundespräsident Steinmeier nahm an einer Bibelarbeit teil. Er rief die Menschen auf, angesichts der Krisen in der Welt ihre Herzen nicht zu verschließen. Man könne das Leid nicht abschaffen, aber man könne die Zustände verbessern.
    Der Kirchentag mit mehreren zehntausend Gästen steht unter der Losung "Jetzt ist die Zeit".
    Diese Nachricht wurde am 08.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.