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Christenverfolgung
Thailand verbietet Report von Human Rights Watch

Thailands Militärregierung hat der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch verboten, einen Bericht über die Verfolgung einer christlichen Minderheit zu veröffentlichen. Eine Pressekonferenz wurde kurzfristig unterbunden. Dabei steht gar nicht die eigene Regierung am Pranger.

    Die religiöse Minderheit der Montagnards demonstriert in Washington gegen einen Besuch des damaligen vietnamesischen Premier Phan Van Khai
    Die religiöse Minderheit der Montagnards fühlt sich von der vietnamesischen Regierung verfolgt (Archivbild). (afp/kamm)
    In dem 33-seitigen Bericht von Human Rights Watch wird die Verfolgung von Christen der Minderheit der Montagnards in den Bergregionen beschrieben. Die vietnamesische Regierung bezeichnete die religiöse Praktiken des Bergvolks als "böse". Die Organisation fordert in dem Report, das Vorgehen gegen die Minderheit, vor der Hunderte geflohen seien, müsse aufhören.
    Der Report der Menschenrechtsgruppe könnte die nationale Sicherheit und bilaterale Beziehungen zwischen den beiden südostasiatischen Ländern gefährden, erklärte die thailändische Polizei.
    Der Bericht sollte eigentlich in einem Club ausländischer Korrespondenten veröffentlicht werden. Es ist die dritte Menschenrechtsveranstaltung, die dort in diesem Monat abgesagt wurde. Zwei vorherige Seminare sollten die Menschenrechtslage in Thailand sowie die harsche Verfolgung von Majestätsbeleidigungen thematisieren.
    Bericht geht trotzdem online
    Der Club teilte mit, er habe eine schriftliche Anordnung der Polizei zur Absage der Pressekonferenz von Human Rights Watch erhalten, die im Auftrag der Militärjunta ausgestellt gewesen sei. HRW erhielt dasselbe Schreiben.
    Ungeachtet dessen stellte die Organisation den Bericht auf seine Internetseite. Ein HRW-Mitarbeiter in Asien, Sunai Phasuk, sagte, die Absage der Pressekonferenz sei sehr enttäuschend. Es sei eine weitere Bestätigung dafür, dass Menschenrechtsorganisationen nicht länger nicht nur über die Situation in Thailand, sondern auch über Situationen in benachbarten Ländern in Südostasien berichten können. Thailand stehe nun als Verteidiger von denjenigen in der Region da, die Menschenrechtsverletzungen begingen, sagte er.
    Seit die Militärjunta im Mai 2014 die zivile Regierung in Thailand von der Macht verdrängt hat, ist sie immer wieder gegen Kritiker und Dissidenten vorgegangen.
    (fwa/bor)