Walther-Bensemann-Preis
Christian Streich: "Sport ist politisch, keine Frage"

Christian Streich, der ehemalige Bundesligatrainer des SC Freiburg, erhält den Walther-Bensemann-Preis für sein herausragendes gesellschaftliches Engagement. Streich wird dabei als klarste Stimme des deutschen Fußball bezeichnet.

Christian Streich im Gespräch mit Matthias Friebe |
Christian Streich dreht sich lächelnd von der Kamera weg vor dunklem Hintergrund.
Trainer-Ikone Christian Streich äußert sich bis heute zu politischen und gesellschaftlichen Themen. "Ich gebe halt Antworten", sagte er im Dlf. (picture alliance / Alexander Schuhmann)
Die Auszeichnung wurde Christian Streich am 25. Oktober in Nürnberg verliehen. Der Preis wurde 2006 zu Ehren von Walter Bensemann, dem Gründer des „Kicker“-Magazins und Pionier des deutschen Fußballs, ins Leben gerufen und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die Ehrung sei "ein Zeichen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt" sowie zugleich eine Anerkennung der Arbeit des SC Freiburg, so Kicker-Chefredakteur Jörg Jakob. Christian Streich wird für seine klare Haltung gegen antidemokratische Tendenzen im Fußball gewürdigt und reiht sich in eine Liste prominenter Preisträger wie Franz Beckenbauer und Sir Alex Ferguson ein.

Zeichen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt

"Es ist einfach gut, dass Walter Bensemann wieder in unser Bewusstsein kommt", sagte Streich im Dlf. "Er hat ganz viele Vereine gegründet. Er hat für ganz viele internationale Begegnungen gesorgt, als das noch vollständig unüblich war. Und dann, weil er die jüdische Glaubensgemeinschaft angehört hat, musste er dann im Zuge der Radikalisierung in Deutschland das Land verlassen und wurde diffamiert, nachdem er 1920 den Kicker gründet hat."
Deswegen bedeute ihm der Preis sehr viel. Dass Sport politisch ist, sei keine Frage, auch wenn das teilweise bestritten werde, so Streich. Er selbst sieht sich in der Verantwortung als öffentliche Person, sich zu politischen und gesellschaftlichen Themen zu äußern, und betont, dass das Eintreten für Werte wie Meinungsfreiheit und Demokratie ein integraler Bestandteil seiner Trainerkarriere war. "Es ist wichtig, dass man gewissermaßen dann auch diese Plattform nutzt, Dinge klarzustellen oder auf Dinge hinzuweisen."