Nicht viele Frauen schafften es bisher auf einen Geldschein. Clara Schumanns Gesicht zierte den 100-Mark-Schein. Ergebnis auch ihrer eigenen Strategie, nicht vergessen zu werden: Als Nachlassverwalterin ihres Mannes Robert Schumann versah sie die Gesamtausgabe seiner Werke mit einem Doppelporträt von ihnen beiden.
Clara Schumann verstand es, dank geschickter Selbstinszenierung den damals unüblichen Spagat zu meistern, Ehefrau und Mutter zu sein und zugleich ihre Karriere als international gefeierte Pianistin voranzutreiben. Nach dem frühen Tod von Robert Schumann tat sie dies eben als Alleinerziehende und Alleinverdienerin.
Motor war stets die Musik - ihre "Muttersprache", wie die Clara-Schumann-Forscherin Beatrix Borchard durch Auswertung neuer Quellen zu erzählen weiß. Das spiegelt sich in Borchards neuer Biographie und auch im neuen Museumskonzept des Schumann-Hauses Leipzig wider, das Borchard federführend entwickelt hat aus Anlass des 200. Geburtstags von Clara Schumann Mitte September.