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Claudia Roth über Krieg in der Ukraine
"Angriff auf die Kultur der Demokratie"

Die Bundesregierung stellt Künstlern aus der Ukraine eine Million Euro Soforthilfe zur Verfügung. Kunst, Kultur und freie Medien seien "Lebenselixier" der Demokratie, sagt Kulturstaatsministerin Claudia Roth und verurteilte den russischen Angriff.

Claudia Roth im Gespräch mit Stefan Koldehoff |
Claudia Roth spricht gestikulierend in ein Mikrofon.
Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien, möchte ukrainische Künstlerinnen und Künstler unterstützen. (Getty Images / Hannibal Hanschke)
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) hat eine Million Euro Soforthilfe für ukrainische Künstlerinnen und Künstler angekündigt. Die Unterstützung soll geflüchteten oder flüchtenden Künstlerinnen und Künstlern, Journalistinnen und Journalisten die Aufnahme in Deutschland ermöglichen.
Das Ziel sei, "ihnen auch die Möglichkeit zu geben, hier bei uns für die Demokratie in der Ukraine ihre Stimme zu erheben", sagte Roth im Deutschlandfunk.

Kultur das "Lebenselixier" der Demokratie

"Die Situation ist eine Tragödie, eine Katastrophe, ein aggressiver Angriff", äußerte sich die Kulturstaatsministerin über den Krieg in der Ukraine. Die Auseinandersetzung sei auch eine Auseinandersetzung mit einem autoritären Regime, das eine Demokratie angreift – und die Idee einer Demokratie:

In einer Demokratie ist ja das Lebenselixier die Kunst, die Kultur, die freien Medien.

Eine offene Demokratie sei Voraussetzung für die freie Entfaltung von Kunst und Kultur und unabhängiger Medien, so die Grünen-Politikerin. "All das wird jetzt auch aggressiv angegriffen."
Der Angriff treffe zuallererst Menschen in der Ukraine. "Aber es ist auch ein Angriff auf die Kultur der Demokratie", so Roth. "Insofern sind wir alle betroffen."

Treffen mit Künstlern und Journalisten

Im Kanzleramt habe sie ukrainische und russische Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker, Journalistinnen und Journalisten sowie Intellektuelle zum Gedankenaustausch über die Ukraine getroffen. "Ein berührender und bewegender und aufrührender Moment", sagte Roth.
Die Eingeladenen hätten die aktuelle Situation geschildert, etwa die dramatische Situation an den Grenzen, aber auch von Angst, Verlust von Hab und Gut, Verletzung und Tod berichtet. Künstlerinnen und Künstler, Journalistinnen und Journalisten, Bloggerinnen und Blogger, die weiter Gesicht zeigen und das Land gar nicht verlassen wollen, bräuchten jetzt Unterstützung.

Der Ukraine ein Gesicht geben

Zudem sei ihr sehr eindringlich gesagt worden, dass es in Deutschland endlich Orte brauche, an denen die Ukraine gezeigt werden könne, sagte die Kulturstaatsministerin. "Wo wir der Ukraine eine Stimme geben, wo wir erkennbar machen: Was ist die Ukraine als souveräner Staat, mit der eigenen Sprache, mit der eigenen Literatur, mit Kunst und Kultur?"