Hillary Clinton ist unterwegs. Mit einem Tourbus - auf dem Weg nach Iowa. Hier soll ihr Wahlkampf richtig losgehen. Im Diner an der Ecke, bei Studenten auf dem Campus oder in Wohnzimmern will sie die Kandidatin zum Anfassen sein. Laura freut sich, dass die ehemalige First Lady kommt:
"Ich war immer für Clinton. Es ist toll, eine Frau als Kandidatin zu sehen. Ich bin durch und durch politisch eher links und begeistert von Hillary."
Jeder Schritt, den die ehemalige Außenministerin macht, wird dokumentiert. Ein Bild, wie sie beim Mexikaner ihr Essen bezahlt, hat es gleich in die Nachrichten geschafft. Das wird nicht reichen, um die Wähler in Iowa zu überzeugen, weiß Rachel Caulfield, Politikwissenschaftlerin in Des Moines:
"In Iowa erwarten die Wähler, dass sie ihre Kandidaten persönlich kennenlernen. Sie wollen ihnen die Hand schütteln, ihnen in die Augen schauen, ihnen Fragen stellen. Clinton denke ich, ist bewusst, wie wichtig es ist, solche Beziehungen hier aufzubauen."
Seit ihrer Niederlage hier gegen Barack Obama 2008 war sie sechs Jahre lang nicht mehr in Iowa. Das macht die Menschen misstrauisch, meint die Politikexpertin. Jerry Tormey von den Demokraten in Urbandale hat ein Event, das aus seiner Sicht genau passt, um den Leuten auf Augenhöhe zu begegnen:
"Wir haben ein Fest, um unsere Flagge zu feiern am 14. Juni. Da würde ich sie gern sehen. Das ist maßgeschneidert für sie. Da würden wir sie gern dabei haben."
Gespräch bei Hotdogs und Burger
Bei Hotdogs und Burger ins Gespräch kommen. Die Republikaner in Iowa freuen sich schon auf den Besuch der Spitzenfrau ihrer politischen Gegner. Sie machen mobil, wollen von Clinton Antworten. Beispielsweise in Sachen E-Mail-Affäre oder Spenden von anderen Staaten an die Clinton-Foundation während sie Außenministerin war. Wie Hillary im Wahlkampf unterwegs ist, werten sie als Zeichen dafür, dass das alles einstudiert ist:
"Statt mit dem Privatjet wie sonst zu fliegen, nimmt sie einen Bus. Das ist so offensichtlich, dass sie versucht, Volksnähe zu beweisen. Dabei hat sie selbst seit 20 Jahren nicht mehr am Steuer eines Autos gesessen."
In Iowa wollen sich viele von den Kandidaten beeindrucken lassen. Steve, der mit seiner verspiegelten Sonnenbrille vor einem Restaurant in der Sonne steht, will wissen, was sie anders machen will:
"Mir gefällt das nicht, wie Obama das Land geführt hat. Das ist sehr sozialistisch. Freiheiten werden mit Füßen getreten. Wenn sie zeigen kann, dass das nicht ihr Stil ist: großartig."
In Iowa fallen die ersten Entscheidungen bei den Vorwahlen
Iowa – den Staaten mitten in den USA wird Hillary Clinton häufiger besuchen im Wahlkampf. Schließlich fallen hier die ersten Entscheidungen bei den Vorwahlen. Iowa ist wichtig und gut für Überraschungen erklärt die Politikexpertin von der Drake University:
"Du musst dir hier jede Stimme erkämpfen, Hände schütteln. Es gibt einen Witz in Iowa, dass man jemanden fragt, wen er wählt und die Antwort ist: Das weiß ich noch nicht. Ich habe die Kandidaten erst vier-, fünfmal getroffen. Und das ist wirklich so."
Iowa – so was wie die Herzkammer auf dem Weg zur Nominierung.