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Cloud-Dienste für Privatanwender
Wie sicher sind Dropbox & Co.?

Heutzutage legen private Anwender ihre Daten in der "Cloud" ab und teilen Fotos, Videos und Dateien gemeinsam mit Freunden. Auch Google, Microsoft und andere Anbieter arbeiten heutzutage nach diesem sogenannten Drop-Box-Prinzip. Außerdem sind die Dienste benutzerfreundlich und bis zu einem bestimmten Datenvolumen kostenlos. Doch wie sicher sind die privaten Daten auf den Servern?

Von Philip Banse |
    Computerkabel in einem Serverraum
    Cloud-Dienste speichern gewaltige Datenmengen von privaten Bürgern. Dafür stehen große Rechenzentren überwiegend noch in den USA zur Verfügung. Sind unsere Daten sicher vor fremden Zugriffen? (dpa/picture-alliance/ Andreas Balk)
    Einer der populärsten dieser Speicherdienste für Privatanwender ist Dropbox. Das Dropbox-Prinzip ist heute der Standard: Wer sich die Software der US-Firma auf dem Smartphone oder PC installiert, erhält einen neuen Ordner. Was in diesem Ordner abgelegt wird, steht sehr zuverlässig und schnell auf allen anderen Geräten zur Verfügung. Komfortabel lassen sich die Dokumente auch mit anderen teilen, selbst wenn diese keine Dropbox haben. 2 GB Speicherplatz sind kostenlos, 1000 GB kosten dann aber gleich gut 9 Euro im Monat. Wer Dropbox Freunden empfiehlt, kann bis zu 16 GB gratis Speicherplatz zusätzlich bekommen. Dropbox funktioniert fehlerfrei und ist einfach zu handhaben, sagt Holger Bleich von der Computerzeitschrift c´t:
    "Allerdings von den Funktionen her hat Google gleichgezogen und Google bietet natürlich einen Riesenvorteil, nämlich mehr kostenlosen Speicherplatz."
    Die unterschiedlichen Cloud-Systeme im Vergleich
    Bei Google Drive, dem Online-Speicher von Google, bekommen Nutzer sofort 15 GB kostenlosen Speicher. 100 GB kosten knapp 2 Euro im Monat. Auch Google Drive richtet auf dem Rechner der Nutzer einen neuen Ordner ein, aber die große Stärke von Google Drive ist, dass hochgeladene Texte, Tabellen und Fotos sofort im Browser bearbeitet werden können – auch gleichzeitig mit anderen. Das geht zwar auch mit dem Cloud-Dienst OneDrive von Microsoft, dessen Benutzung fühlt sich jedoch deutlich schwerfälliger an, weil die Benutzeroberfläche unübersichtlicher ist und es sehr lange dauert, bis sich Dokumente öffnen. Zudem hat OneDrive in Sachen Datenschutz Stirnrunzeln verursacht.
    "Es gab einige Fälle, wo Microsoft bestimmte Software einsetzt, um in den Speichern zu stöbern und nach bestimmten Inhalten zu gucken", sagt Computerjournalist Holger Bleich. Das sei prinzipiell bei fast allen Cloud-Diensten möglich, aber nur bei Microsofts OneCloud seien ihm Fälle bekannt:
    "Es gibt die Fälle, die allerdings bis jetzt nur aus den USA bekannt wurden, wo zum Beispiel aktiv nach Kinderpornografie gesucht wird und dass Microsoft dann auch von sich aus aktiv wird und wenn es rechtswidrige Inhalte findet, dann auch die Nutzer anzeigt."
    Dienstleister wollen in Sachen Datenschutz nachrüsten
    Auch wenn Microsoft und Google angekündigt haben, demnächst bestimmte Daten in Deutschland speichern zu wollen, müssen Nutzer von Dropbox, Googles und Microsofts Cloud-Diensten davon ausgehen, dass ihre Daten auf US-Servern liegen und US-Behörden leichten Zugriff auf die Daten haben. "Also wenn man nach Deutschland guckt und in Deutschland mit den Daten bleiben will, dann bleibt gar nicht mehr viel übrig."
    Da wäre etwa "HiDrive" von Strato mit Rechenzentren in Berlin. Umsonst sind hier nur fünf GB. [*] 20 GB kosten zwar nur 80 Cent im Monat, dazu kommen aber knapp 10 Euro Einrichtungsgebühr und 2 Jahre Mindestvertragslaufzeit. Ähnliches gilt auch für die MagentaCloud der Telekom. Die Daten werden ebenfalls auf Rechnern der Firma Strato in Deutschland gespeichert, verspricht die Telekom, 100 GB kosten aber satte 10 Euro im Monat. Doch ob in Deutschland oder USA - alle genannten Cloud-Dienste speichern die Daten unverschlüsselt. Wer seine Texte, Fotos und Dokumente wirklich vor fremdem Zugriff schützen will, muss sie vor dem Hochladen verschlüsseln. Das verspricht der US-amerikanische Speicherdienst SpiderOak, den Edward Snowden mal als Alternative zu Dropbox empfohlen hat. Bei SpiderOak sind 2 GB Speicher umsonst, 1 TB kostet jedoch 12 Dollar pro Monat. C´t-Redakteur Holger Bleich empfiehlt, Daten lieber selber zu verschlüsseln. Recht komfortabel gehe das mit dem Augsburger Dienst Boxcryptor, der in der Basisvariante kostenlos ist.

    [*] Anm. d. Red.: Gegenüber der Sendefassung wurde an dieser Stelle das kostenlose Datenvolumen korrigiert.