Welchen Anteil haben private Haushalte?
Der Anteil der Privathaushalte ist auf den ersten Blick gar nicht so groß. Denn das Umweltbundesamt rechnet folgendermaßen: Die Emissionen werden dort verortet, wo sie entstehen. Das heißt bei privaten Haushalten, hier zählt das Heizen, hier zählt das Kochen mit Gas, was aber nicht zählt ist der Strom, weil der im Kraftwerk erzeugt wird. Auch die Fernwärme wird nicht mitgerechnet.
Ergebnis: Private Haushalte sind für 17 Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Und: Nicht nur der Strom bleibt in dieser Rechnung außen vor, sondern auch der Verkehr, jede Autofahrt, jeder Flug. Und auch der Konsum wird nicht mitgerechnet – beim Kauf von Turnschuhen etwa, wird das CO2, das bei der Produktion dieser Schuhe entsteht, nicht mitgerechnet. Unterm Strich dürfte der Anteil also weitaus größer sein als es die 17 Prozent nahe legen.
Welchen Anteil haben die Produktion und auch der Verkehr?
Der Verkehr kommt auf 20,8 Prozent – hier ist der CO2-Ausstoß zuletzt allerdings wieder gestiegen. Den größten Posten aber hat die Energiewirtschaft (38,6 Prozent) zusammen mit dem verarbeitenden Gewerbe und der Industrie (22,7 Prozent) Auch die Landwirtschaft hat ihren Anteil am Klimawandel: Das gilt vor allem für den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen wie Methan und Lachgas, da ist die Landwirtschaft sehr weit vorn.
Stimmt die These: Wer mehr verdient, hat auch einen größeren CO-Fußabdruck?
Das Umweltbundesamt hat das in einer Studie untersucht – anhand einer Befragung von 1.000 Menschen. Ergebnis: Wer mehr verdient, stößt auch mehr CO2 aus. Das sehen auch die sogenannten Wirtschaftsweisen so. Denn die persönliche Bilanz wird vor allem geprägt vom Konsumverhalten und der Art der Fortbewegung. Fernflüge, Autofahrten, Fleischkonsum – und all das wird wichtiger, je mehr jemand verdient. Wenn also jemand ein gutes Einkommen hat und sich Bioprodukte leistet, aber drei Mal im Jahr einen Fernflug macht, dann sorgt das eher für eine schlechte CO2-Bilanz. Aber: Es gibt auch Gutverdienende, die zugleich umweltbewusst leben – und Fernreisen beispielsweise einschränken. Das hat die Befragung des Umweltbundesamtes auch gezeigt. Heißt unterm Strich: Ein höheres Einkommen muss nicht auch zwingend den CO2-Fußabdruck vergrößern.
Wo steht Deutschland beim CO2-Ausstoß im internationalen Vergleich?
Die Antwort hängt davon ab, ob sie mit der Gesamtmenge angegeben wird oder als Pro-Kopf-Ausstoß. Beim Pro-Kopf-Ausstoß steht die Bundesrepublik mit etwa neun Tonnen schlechter da als China (sieben Tonnen) und Brasilien (etwa zwei Tonnen) – aber besser als Katar (30 Tonnen), Saudi-Arabien (16 Tonnen) und die USA (15 Tonnen). Allerdings: Das Bild dreht sich, wenn es um die gesamte CO2-Menge geht. Da schneidet beispielsweise China deutlich schlechter ab mit 9.800 Millionen (*) Tonnen im Jahr.
(*) Anmerkung der Redaktion: In einer ursprünglichen Version fehlte die Mengenbezeichnung Tonnen.