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College-Basketball in den USA
Ein Deutscher rockt die "March Madness"

Der 19-jährige Moritz Wagner ist der neue Star im College-Team der University of Michigan. Dank seiner überragenden Leistung gegen den Favoriten Lousville, führte er sein Team ins Achtelfinale der College-Basketballmeisterschaft. Für die "Sports Illustrated" gilt er bereits als zukünftiger Kandidat für die NBA-Draft.

Von Heiko Oldörp |
    Moritz Wagner spielt im Team der University of Michigan.
    Moritz Wagner spielt im Team der University of Michigan. (imago sportfotodienst)
    Er ist groß, dünn, deutsch – er trifft unter dem Korb genauso wie von der Drei-Punkte-Linie und erinnert somit ein wenig an Dirk Nowitzki. Und dass Moritz Wagner mit dem Team der University of Michigan das Achtelfinale der prestigeträchtigen College-Basketballmeisterschaft erreicht hat, lag vor allem an ihm. Beim überraschenden 73:69-Sieg gegen das favorisierte Team aus Louisville erzielte der Berliner 26 Punkte, überragte alle – und das nicht nur wegen seiner Körpergröße von 2,07 Meter.
    "Wagner – how about that. Sweet music right now by Wagner. Wagner. Oh my goodness. Wagner putting on a show."
    Eine Show, die sich bald auszahlen könnte. Zwar spielt der 19-Jährige erst in seinem zweiten Jahr am College, doch die "Sports Illustrated” sieht ihn bereits als möglichen Kandidaten für die NBA-Draft. Dort haben die NBA-Teams Zugriff auf die Nachwuchsspieler. Eine verlockende Aussicht, betonte Wagner im Gespräch mit dem deutschen Basketball-Podcast "got nexxt”.
    "Jeder Spieler hat das natürlich im Hinterkopf, ich hab's natürlich auch im Hinterkopf. Ich bin nicht so viel auf Social Media aktiv, genau aus solchen Gründen. Weil wenn man schlecht spielt, dann sagen Leute, du bist sehr, sehr schlecht und wenn du gut spielst, dann bist du auf einmal der neue Dirk Nowitzki."
    Nur wenige College-Talente schaffen es in die NBA
    Sein berühmter Landsmann hat nie am College gespielt, sondern ist direkt aus Deutschland in die NBA gekommen. Ohnehin schaffen es nur wenige der vielen College-Talente in die beste Basketball-Liga der Welt – im Schnitt sind es 1,1 Prozent.
    Dass es nun für Wagner und Michigan so gut in den Playoffs läuft, führt er auf ein Erlebnis vor wenigen Wochen zurück. Auf dem Weg zu einem Turnier befand sich die Mannschaft im Flieger bereits in der Startphase, als der Pilot aufgrund extrem starker Winde plötzlich eine Vollbremsung machen musste.
    "Auf einmal fangen Leute an zu schreien und wir fahren über Rasen und es hockelt alles. Und dann fahren wir wohl durch einen Zaun. Was uns gerettet hat, war der Graben. Da war hinterm Zaun war so ein Graben, wo das Flugzeug rübergefahren ist – und das hat die Räder sozusagen abgefegt. Also in einer immensen Geschwindigkeit natürlich. Und dahinter war ein See. Wenn dieser Graben da nicht gewesen wäre, keine Ahnung, will ich mir nicht ausmalen, was dann passiert wäre."
    Alle Insassen mussten den Flieger über Notrutschen verlassen. Diese Erfahrung, sagt Wagner, habe das Team noch enger zusammenrücken lassen. Im Achtelfinale gegen Oregon ist Michigan erneut Außenseiter. Eine Rolle, in der sich Wagner und Co mittlerweile wohl fühlen.