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Twitter-Aus von Collinas Erben
"Das geht auf Dauer schon an die Substanz"

Der Twitter-Account "Collinas Erben" bewertet die Leistungen von Schiedsrichtern. Jetzt ist der Account deaktiviert. Die Beschimpfungen und Beleidigungen seien am Ende zu viel geworden, sagte Mitbegründer Alex Feuerherdt im Dlf.

Alex Feuerherdt im Gespräch mit Astrid Rawohl |
Schiedsrichter Benjamin Brand in der Partie zwischen Hertha BSC und Bayer Leverkusen
Schiedsrichter Benjamin Brand in der Partie zwischen Hertha BSC und Bayer Leverkusen: An einem Handspiel bei der Begegnung löste sich der Disput bei Twitter aus. (dpa / picture alliance / Juergen Engler)
Der durch die Analyse von Schiedsrichter-Entscheidungen bekanntgewordene Account Collinas Erben hat sich wegen massiver Anfeindungen von Twitter zurückgezogen. "Wir sind so etwas durchaus gewöhnt, Fußball ist emotional, sowas muss man aushalten. Aber was gestern war mit über 200 Beleidigungen, Schmähungen, Herabwürdigungen - da muss man sich selbst schützen", sagte Mitbegründer Alex Feuerherdt am Sonntag Mittlerweile ist das Twitter-Konto offline.

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"Ein andere Qualität und auch Quantität"

"Wir sind einiges gewöhnt an Beschimpfungen, eigentlich Wochenende für Wochenende. Aber was gestern passiert ist, hatte noch einmal ein andere Qualität und auch Quantität. Und dann haben wir gesagt, dass muss jetzt auch mal Konsequenzen haben", sagte Alex Feuerherdt im Dlf.

"Bei Twitter zu Kürze gezwungen"

Entzündet hatte sich die Situation an einem Handspiel bei der Bundesliga-Partie Hertha BSC gegen Bayer Leverkusen (2:2), "wo wir versucht haben zu erklären, warum der Schiedsrichter das nicht geahndet hat", sagte Feuerherdt. "Leider ist es oft so: Wenn man regeltechnische Erklärungen anbietet, ist man bei Twitter zu Kürze gezwungen, das kann dann schwierig werden. Twitter ist dann schnell erhitzt."
Das sei mittlerweile schon Normalität. "Das geht auf Dauer schon an die Substanz, wir versuchen zu erklären, warum Schiedsrichter so oder so entschieden haben. Wir können mit Kritik leben, aber wenn sich das so ballt, dann ist es wirklich arg", sagte Feuerherdt.
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Schiedsrichter-Experte und Mitbegründer von "Collinas Erben" Alex Feuerherdt (Stefanie Fiebrig)

"Dann wird es irgendwann auch mal zu viel"

"Wenn man dann zum 220. Mal liest, dass man inkompetent ist, ein Hurensohn, keine Ahnung hat gelöscht gehört oder dem DFB in den Arsch kriecht, dann wird es auch irgendwann mal zu viel", begründete der Amateur-Schiedsrichter das Vorgerhen im Dlf.
Man erlebe aber sehr viel Solidarität derzeit, sagte Feuerherdt. So erhielten die Collinas-Erben-Macher unter anderem Unterstützung vom Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich.

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Ob der Account jemals wieder aktiviert wird, ließ Feuerherdt offen. "Wir werden in den nächsten Tagen besprechen, ob wir länger wegbleiben, ob wir nochmal wieder kommen oder ob wir das Konto endgültig dicht machen."