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Comedienne Helene Bockhorst
Scheitern, Sex und Selbstzweifel

„Mein Problem ist nicht mein Selbstwertgefühl - ich bin kacke“. Willkommen in der fabelhaften Welt der Helene Bockhorst. Die Hamburger Poetry-Slammerin und Stand-up-Comedienne bringt mit ihrer direkten Art frischen Wind in die Comedyszene. Vor allem was die Themen junger Frauen betrifft.

Von Anja Buchmann |
Porträt der Comedienne Helene Bockhorst
Comedienne Helene Bockhorst (Sascha Moll)
Manche versehen Helene Bockhorsts Humor mit dem Etikett "Tragic comedy". Und irgendwie passt sie zu Typen wie dem (ehemals) depressiven Nico Semsrott, der seine Programme als "Standup-Tragedy" bezeichnet.
Die junge Hamburgerin hat ursprünglich mal Journalistik und Kommunikationswissenschaften studiert, als Redakteurin gearbeitet, bis sie relativ kurzfristig den Weg zur Poetry-Slammerin und Stand-up-Comedienne eingeschlagen hat. Und das außerordentlich erfolgreich. Die Künstlerin bringt einen frischen Wind in die Comedyszene, der oft sehr traurig vor sich hin weht, der vom Scheitern erzählt, von verzweifelten Versuchen, sich körperlich und seelisch hoch zu tunen. Die (erste weibliche) Gewinnerin des Hamburger Comedy-Pokals erzählt von Onlinedatings, von schlechtem Sex, von Yoga-Versuchen und überflüssigen Körperpiercings. Und das mit leiser, schüchterner Stimme, die ihre oft deutlichen und ungeschminkten Geschichten noch direkter erscheinen und das Lachen im Halse stecken lassen.