Ein Lächeln, ein Stirnrunzeln oder ein Augenzwinkern. Die meisten Menschen verstehen, was damit gemeint ist. Für Autisten sind Mimik und Gestik dagegen eine Überforderung - eine Flut von Details, die sie nicht deuten können. Stark Betroffene ziehen sich mitunter in die Isolation zurück. Mit Computern und Robotern hingegen kommen viele Autisten besser zurecht. Grund: Sie folgen starren Regeln und sind somit berechenbarer. Michael Lund ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und erforscht unter anderem, wie Computerprogramme Autisten helfen können.
"Diese Interaktion wird von dieser Zielgruppe ja meistens als angenehmer empfunden oder ist leichter handhabbar als die Interaktion im sozialen, realen Kontext. Und daher kann diese Technik Möglichkeiten bieten, mit der Umwelt zu interagieren und sich stärker mit der Umwelt auseinanderzusetzen und auch mit sich selber."
Das heißt, Interaktion statt Isolation. Allerdings gelingt das nur, wenn die Technik an die Bedürfnisse von Autisten angepasst wird. Sie einfach vor einen Rechner zu setzen, hilft wenig. Betroffene brauchen spezielle Benutzeroberflächen, um sie nicht zu überfordern. Ansonsten kann der Einsatz von Computerechnik sogar zu Rückschlägen führen. Michael Lund nennt ein Beispiel.
"Einer unserer Partner in Barcelona, die haben ihre Installation, die mit Audio und Visualisierung die Bewegung des Kindes spiegelt, die mussten diese Interaktion mehrmals überarbeiten, weil sie doch auch viele Kinder überfordert hat oder erschreckt hat. Das heißt, gerade die Gestaltung der Interaktion erfordert, dass man sehr sensibel vorgeht und auch immer aufpasst, dass es diese Zielgruppe nicht überreizt."
Zum sensiblen Vorgehen gehört es auch, den individuellen Charakter und die Schwere der Störung zu berücksichtigen. Jeder Autist reagiert anders, manche leiden zudem an motorischen Schwierigkeiten. Ihre Bewegungen wirken dann grob und unkoordiniert. Dass sie nicht immer in einer für Forscher verständlichen Weise kommunizieren können, macht die Angelegenheit noch schwieriger. Daher müssen langwierige Feldtests durchgeführt werden, sagt Saeed Zare, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock. Hierbei werden Persönlichkeitskriterien und Fähigkeiten, die sogenannten Abilities, ermittelt.
"Zum Beispiel die Audio-Ability, Video-Ability, dann Problemlösungsfähigkeit, Reaktionen, die ganz wichtig sind. Dann Gedächtnisfähigkeit und auch Lesefähigkeit, weil sie manchmal lesen können, aber nicht verstehen. Und mit Computerspielen messen wir diese Kriterien und machen die Personalisierung für den Lernprozess."
Die damit gesammelten Informationen sollen bei der Entwicklung von Technologien helfen, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse reagieren können. Dass sich der Aufwand lohnt, zeigen die ersten Ergebnisse bisheriger Projekte mit Computern in der Autismus-Therapie. Probanden entwickelten Spieltrieb, Kreativität und Selbstbewusstsein. Bei Versuchen mit speziellen Robotern konnte die Technik sogar unter autistischen Kindern vermitteln, so dass sie sich als Spielkameraden akzeptierten. Langfristiges Ziel dieser Forschung ist vor allem die Integration Betroffener in den Alltag, etwa in der Schule oder später am Arbeitsplatz. So kann Technik Autisten beispielsweise helfen, Tätigkeiten selbstständig auszuüben, die wegen motorischer Auffälligkeiten bislang nicht möglich waren, etwa in einer Werkstatt. Michael Lund von der Uni Bremen:
"Also kleine Hilfsvideos, die eben dem betreffenden Menschen angeboten werden, wie er sich quasi speziell, wenn er sich nicht mehr erinnert und genau weiß, wie dieses Teil zusammengebaut werden soll, das nachschauen kann und durch Sensortechnik festgestellt werden kann: Ist es jetzt richtig zusammengebaut? Die Feinmotorik ist ja oft eingeschränkt, so dass auf diesem Gebiet Hilfen da sind."
Die regelmäßige Interaktion mit Computern kann womöglich auch dazu führen, dass sich ein Autist anderen Menschen gegenüber öffnet und es leichter hat, soziale Kontakte aufzunehmen.
"Diese Interaktion wird von dieser Zielgruppe ja meistens als angenehmer empfunden oder ist leichter handhabbar als die Interaktion im sozialen, realen Kontext. Und daher kann diese Technik Möglichkeiten bieten, mit der Umwelt zu interagieren und sich stärker mit der Umwelt auseinanderzusetzen und auch mit sich selber."
Das heißt, Interaktion statt Isolation. Allerdings gelingt das nur, wenn die Technik an die Bedürfnisse von Autisten angepasst wird. Sie einfach vor einen Rechner zu setzen, hilft wenig. Betroffene brauchen spezielle Benutzeroberflächen, um sie nicht zu überfordern. Ansonsten kann der Einsatz von Computerechnik sogar zu Rückschlägen führen. Michael Lund nennt ein Beispiel.
"Einer unserer Partner in Barcelona, die haben ihre Installation, die mit Audio und Visualisierung die Bewegung des Kindes spiegelt, die mussten diese Interaktion mehrmals überarbeiten, weil sie doch auch viele Kinder überfordert hat oder erschreckt hat. Das heißt, gerade die Gestaltung der Interaktion erfordert, dass man sehr sensibel vorgeht und auch immer aufpasst, dass es diese Zielgruppe nicht überreizt."
Zum sensiblen Vorgehen gehört es auch, den individuellen Charakter und die Schwere der Störung zu berücksichtigen. Jeder Autist reagiert anders, manche leiden zudem an motorischen Schwierigkeiten. Ihre Bewegungen wirken dann grob und unkoordiniert. Dass sie nicht immer in einer für Forscher verständlichen Weise kommunizieren können, macht die Angelegenheit noch schwieriger. Daher müssen langwierige Feldtests durchgeführt werden, sagt Saeed Zare, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock. Hierbei werden Persönlichkeitskriterien und Fähigkeiten, die sogenannten Abilities, ermittelt.
"Zum Beispiel die Audio-Ability, Video-Ability, dann Problemlösungsfähigkeit, Reaktionen, die ganz wichtig sind. Dann Gedächtnisfähigkeit und auch Lesefähigkeit, weil sie manchmal lesen können, aber nicht verstehen. Und mit Computerspielen messen wir diese Kriterien und machen die Personalisierung für den Lernprozess."
Die damit gesammelten Informationen sollen bei der Entwicklung von Technologien helfen, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse reagieren können. Dass sich der Aufwand lohnt, zeigen die ersten Ergebnisse bisheriger Projekte mit Computern in der Autismus-Therapie. Probanden entwickelten Spieltrieb, Kreativität und Selbstbewusstsein. Bei Versuchen mit speziellen Robotern konnte die Technik sogar unter autistischen Kindern vermitteln, so dass sie sich als Spielkameraden akzeptierten. Langfristiges Ziel dieser Forschung ist vor allem die Integration Betroffener in den Alltag, etwa in der Schule oder später am Arbeitsplatz. So kann Technik Autisten beispielsweise helfen, Tätigkeiten selbstständig auszuüben, die wegen motorischer Auffälligkeiten bislang nicht möglich waren, etwa in einer Werkstatt. Michael Lund von der Uni Bremen:
"Also kleine Hilfsvideos, die eben dem betreffenden Menschen angeboten werden, wie er sich quasi speziell, wenn er sich nicht mehr erinnert und genau weiß, wie dieses Teil zusammengebaut werden soll, das nachschauen kann und durch Sensortechnik festgestellt werden kann: Ist es jetzt richtig zusammengebaut? Die Feinmotorik ist ja oft eingeschränkt, so dass auf diesem Gebiet Hilfen da sind."
Die regelmäßige Interaktion mit Computern kann womöglich auch dazu führen, dass sich ein Autist anderen Menschen gegenüber öffnet und es leichter hat, soziale Kontakte aufzunehmen.