Die Protestwelle in Kolumbien reißt nicht ab. Die Voraussetzungen, dort ein großes Fußballturnier auszutragen, seien nicht gegeben. Die Copa America, Südamerikas Pendant zur Europameisterschaft, wird daher nur im Co-Gastgeberland Argentinien stattfinden. Das gab der südamerikanische Fußballverband Conmebol bekannt.
Gleichzeitig wies er die Forderung Kolumbiens ab, das Turnier auf November zu verschieben. Das sei aus Termingründen unmöglich, hieß es in einer Mitteilung. Die Copa America soll weiterhin vom 13. Juni bis 10. Juli gespielt werden, nun eben allein in argentinischen Stadien.
Unzufriedenheit und Folgen der Pandemie führen zu Unruhen
Seit Ende April erlebt Kolumbien soziale Proteste und Unruhen. Ausgelöst wurden sie von einer inzwischen wieder gekippten Steuerreform. Dazu kommt die allgemeine Unzufriedenheit über Staatspräsident Ivan Duque.
Außerdem hat die Pandemie die wirtschaftliche Krise im Land verschärft. Viele Menschen sind in die Armut abgerutscht. "Nein zur Copa America" hieß es auf den Straßen von Bogota, Medellin und Kali außerdem.
Auch Argentinien im Lockdown
Allerdings steckt auch Argentinien derzeit in der bislang schlimmsten Phase der Covid 19-Pandemie. Ab Samstag gilt in dem südamerikanischen Land erneut ein strikter Lockdown, um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren. Die Copa America sollte ebenso wie die Europameisterschaft im vergangenen Jahr stattfinden, wurde jedoch wegen Corona um zwölf Monate verschoben.