Klimakrise
Copernicus: Zwölfter Monat in Folge weltweite Rekordtemperatur gemessen

Die globale Durchschnittstemperatur hat den zwölften Monat in Folge einen Rekordwert erreicht. Wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus mitteilte, war der Mai 1,52 Grad wärmer als im vorindustriellen Referenz-Zeitraum von 1850 bis 1900. Andere Behörden prognostizieren weitere Höchstwerte.

    Demonstration vor dem Kanzleramt in Berlin: Mehrere Frauen halten Schilder, auf denen die Einhaltung des 1,5-Grad-Klima-Ziels gefordert wird.
    Der Mai war weltweit im Durchschnitt 1,52 Grad wärmer als im vorindustriellen Referenz-Zeitraum. (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Die gemittelte globale Temperatur der vergangenen zwölf Monate lag laut Copernicus sogar 1,63 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Copernicus-Direktor Buontempo sagte, die zwölfmonatige Serie sei schockierend, aber nicht überraschend. Zwar werde die Abfolge von Rekordmonaten irgendwann unterbrochen werden, doch die allgemeine Signatur des Klimawandels bliebe bestehen. Nur wenn man die Konzentration der Treibhausgase in nächster Zukunft stabilisiere, könne man vielleicht bis Ende des Jahrhunderts zu kühleren Temperaturen zurückkehren.
    Die Erkenntnisse des Klimawandeldienstes Copernicus der Europäischen Union beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen einfließen.

    Weitere Berichte bestätigten Trend

    Auch die UNO-Behörde für Meteorologie WMO in Genf und das britische Meteorological Office veröffentlichten Berechnungen, nach denen mit großer Wahrscheinlichkeit eines der nächsten fünf Jahre nochmals wärmer wird als das bisherige Rekord-Jahr 2023. Die WMO gibt dafür eine fast 90-prozentige Wahrscheinlichkeit an.
    Laut WMO besteht eine 80-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass eines der nächsten fünf Kalenderjahre mindestens 1,5 Grad wärmer ausfällt als im Durchschnitt der vorindustriellen Zeit. Im Jahr 2015 hatte man eine solche Wahrscheinlichkeit noch nahe null Prozent veranschlagt.
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.