Seit 13 Tagen befindet sich Deutschland nun im Teil-Lockdown, mit dem Ziel die stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen wieder in den Griff zu bekommen. Doch mit mehr als 23.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden meldet das Robert-Koch-Institut schon wieder einen Höchststand.
Im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land, an der Grenze zu Österreich, wurde das öffentliche Leben bereits am 20. Oktober stark eingeschränkt. Nach einem überraschend starken Anstieg der Ansteckungen mit Sars-CoV-2, verhängte der Landkreis massive Ausgangsbeschränkungen und schloss auch Schulen und Kitas.
Inzwischen gelten im Berchtesgadener Land die weniger strikten Einschränkungen, die seit Anfang November deutschlandweit in Kraft sind.
Die Menschen sind wieder entspannter
Der Landrat des Kreises, Bernhard Kern von der CSU, bewertete im Gespräch mit dem Dlf die Restriktionen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens als positiv. Zwar seien die Reaktionen aus der Bevölkerung zunächst "äußerst heftig" gewesen – rund 300 mit "Wut gespickte" E-Mails habe er erhalten. Doch inzwischen hätten die Menschen gemerkt, dass die Maßnahmen Wirkung zeigten und seien auch deshalb wieder entspannter.
"Werden vorsichtig bleiben müssen"
Die Inzidenz sei vom Höchststand von 324 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen inzwischen um mehr als die Hälfte auf knapp 140 gefallen. Die Ursache für den plötzlichen Corona-Ausbruch bleibe weiter rätselhaft. Der ursprüngliche Verdacht, dass das Infektionsgeschehen aus dem benachbarten Österreich in den Landkreis getragen wurde, habe sich nicht erhärtet.
Das bedeute aber, dass die Inzidenzien auch wieder "aus nicht erklärlichen Gründen" erneut ansteigen könnten. "Wir sind vorsichtig und werden das auch weiter bleiben und bleiben müssen", betonte Kern.