Wie sinnvoll sind die Maßnahmen, die die Behörden in Deutschland ergriffen haben? Und wie sinnvoll die Verhaltensregeln, die das Robert-Koch-Institut herausgegeben hat?
Gesprächsgäste:
- Dr. Achim Kessler, Die Linke, gesundheitspolitischer Sprecher
- Prof. Dr. Karl Lauterbach, SPD, Gesundheitsexperte der Bundestagsfraktion
- Roland Schäfer, Präsident Städte- und Gemeindebund NRW, Bürgermeister von Bergkamen
Roland Schäfer, Präsident des Städte- und Gemeindebundes NRW, sieht vor allem den Informationsfluss zu den Kommunen kritisch:
"Es wäre ganz schön, wenn in Zeiten der digitalen Kommunikation das vielleicht direkter geht. Wir haben bestimmte Erlasse vom letzten Freitag immer noch nicht offiziell erhalten. Wir haben sie uns besorgt, inzwischen auf unseren Kanälen. Wir sind einfallsreich, wir sind handlungsfähig und das, was wir tun können, das tun wir."
Dr. Achim Kessler, gesundheitspolitischer Sprecher der Linken schlägt vor, die Krankenhäuser wieder in öffentliches Eigentum zu bringen und die Krankenhäuser wieder selbst kostendeckend zu finanzieren:
Es gelte weiterhin, das Gesundheitssystem auch abseits der Pandemie wieder zu stärken: "Wir haben eine Finanzierung durch Fallpauschalen. Das heißt also, die Krankenhausbetreiber sind gezwungen, die Betten möglichst alle auszulasten, weil sie sonst keine Refinanzierung haben. Das lässt wenig Puffer für Notfälle, für Notsituationen. Da müssen wir dringend reagieren, so Dr. Achim Kessler.
SPD-Gesundheitsexperte Prof. Dr. Karl Lauterbach betont, die aktuellen Schutzmaßnahmen bedeuteten keinen Zwang zur vollständigen Isolation:
"Der Abstand muss stimmen, die Hygiene muss stimmen. Man kann ja vielleicht auch einen Geburtstag auch mal bei einem schönen Frühlingsspaziergang begehen, weil frische Luft, das ist auf jeden Fall gut für Körper und Seele."