Beim Konzert am 21. Juni unter freiem Himmel in der Festung Rocca Brancaleone waren die Infektionsschutzmaßnahmen restriktiv, berichtet Dlf-Musikkritikerin Kirsten Liese. Sie selbst konnte das Konzert besuchen. Zuschauer und Zuschauerinnen mussten eine chirurgische Gesichtsmaske tragen, Face Shields waren nicht erlaubt. Zudem wurde am Eingang die Körpertemperatur gemessen und bei den Sitzplätzen auf großen Abstand zueinander geachtet: "Wir saßen alle weit auseinander", berichtet Liese. Auch das Orchester auf der Bühne unterlag Corona-Schutzmaßnahmen, so saßen die Musikerinnen und Musiker einzeln am Pult und nicht wie üblich zu zweit. Dirigent Riccardo Muti erklärte nach dem Konzert, dass die großen Abstände auf der Bühne die Kommunikation innerhalb des 62-köpfigen Orchesters sehr erschwert hätten.
Vor einer Woche hatte sich der neapolitanische Dirigent Riccardo Muti bei einem Konzert in Wien kritisch über den Gebrauch von Mund-Nasen-Masken geäußert. Beim Eröffnungskonzert in Ravenna kam das Orchester allerdings mit Masken auf die Bühne und nahm sie zum Spielen ab. Bei einem kleinen Presseempfang, so berichtet Liese, hätten dann wieder viele Personen keine Maske getragen.
Aus Sicht unserer Musikkritikerin war das Programm des Abends ideal ausgewählt: "Es gab viel Mozart, das passt zu einem Konzert mit Aufbruchsstimmung." Das Konzert sollte, so die Herzensangelegenheit von Riccardo Mudi, vor allem den jungen Künstlern eine Plattform bieten. Die Mitglieder des Orchesters "Luigi Cherubini" dürfen nicht älter als 30 Jahre sein. Im Rahmen des Ravenna-Festival sollen noch 39 weitere Konzerte folgen.