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Corona und Olympia
"Manche haben nur einmal die Chance auf Olympia"

Max Rendschmidt hat bei den Olympischen Spielen 2016 zweimal Gold im Kajak gewonnen. Jetzt bereitet er sich auf die Olympischen Spiele in Tokio vor. Wenn die Wettkämpfe doch noch abgesagt werden, sollte das zügig geschehen, so Rendschmidt im Dlf.

Max Rendschmidt im Gespräch mit Matthias Friebe |
Max Rendschmidt und seine Crew-Mitglieder im Vierer-Kajak am 27. Juni 2019 bei den Europaspielen in Minsk.
Doppel-Olympiasieger und Kanu-Weltmeister Max Rendschmidt (imago images / ITAR-TASS)
Für Max Rendschmidt hat sich trotz der Corona-Pandemie an seinem Trainingsumfang nichts geändert - wohl aber der Ort: Der Kajak-Olympiasieger trainiert jetzt in Bonn statt in Essen.

"Das Problem in Essen ist, dass der Stützpunkt geschlossen wurde, weil das eine städtische Einrichtung ist." Es sei den Sportverbänden bislang nicht gelungen, eine Sondergenehmigung für die Athleten zu bekommen. Die städtischen Sportplätze wurden wegen der Coronakrise geschlossen.
Beachvolleyballerin Karla Borger
Beachvolleyballer Borger: "Wir finden das unverantwortlich"
Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus trifft die Olympiavorbereitung vieler Spitzensportler empfindlich. Beachvolleyballerin Karla Borger kritisiert im Dlf, dass der Weltverband nicht ausreichend reagiere.
Bei einer möglichen Ausgangssperre in Deutschland befürchtet Rendschmidt keine Einschränkungen. Bei den bisherigen örtlich begrenzten Ausgangssperren dürfe man ja aus beruflichen Gründen die Wohnung verlassen: "Von daher denke ich, dass der Leistungssport auf jeden Fall gewährleistet ist", sagte er im Dlf. Viele würden alleine oder zu zweit trainieren oder ohnehin in Wohngemeinschaften zusammen wohnen.
Olympische Spiele gegebenenfalls frühzeitig verschieben
In der Coronakrise ist die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele für die Athleten dennoch eine Herausforderung. Rendschmidt war mit der Kanu-Nationalmannschaft im Trainingslager in Spanien. Von dort musste die Mannschaft überstürzt und vorzeitig abreisen.
Sicherheitskräfte mit Mundschutz in Tokio vor den Bannern der Olympischen und der Paralympischen Spiele 2020.
Rücker (DOSB) - "Ich fände es fahrlässig, aktuell über den Sommer zu spekulieren"
Die Ausbreitung des Coronavirus legt die Welt des Sports lahm. Mit Blick auf die Olympischen Spiele sei der Zeitpunkt für eine definitive Absage aber noch zu früh, sagte DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker im Dlf.
Eine Absage der Spiele in Tokio wäre aus Rendschmidt Sicht eine riesige Enttäuschung: "Manche haben nur einmal im Leben die Chance, zu Olympischen Spielen zu fahren."

Ein Verschieben der Spiele sei eine Option, aber: "Je früher wir die Nachricht bekommen, dass die Olympischen Spiele verschoben werden, umso besser können wir uns darauf einstellen."

Zudem stellte er sich die Frage, ob die Corona-Pandemie möglicherweise noch das ganze Jahr dauern könnte. Einige Kontinente seien ja noch gar nicht in der Weise betroffen wie momentan Europa.