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Coronakrise
Tour de France beginnt erst im August

Es war eigentlich nur ein Frage der Zeit, auch die Tour de France kann 2020 wegen der Coronakrise nicht wie geplant Ende Juni starten. Jetzt wurde das berühmteste Radrennen der Welt auf den August verschoben - doch ob die Tour 2020 auch wirklich stattfindet, ist derzeit völlig offen.

Von Jürgen König |
Vorne David Gaudu (Frankreich / Team Groupama FDJ) vor links Jakob Fuglsang (Daenemark / Team Astana) und rechts Thibaut Pinot (Frankreich / Team Groupama FDJ) bei der 14. Etappe der Tour de France
Großveranstaltungen in Frankreich bleiben bis Mitte Juli untersagt. Das betrifft jetzt auch die Tour de France. (imago)
Nachdem Staatspräsident Emmanuel Macron in seiner Fernsehansprache am Ostermontag alle Großveranstaltungen in Frankreich bis Mitte Juli verboten hatte, war klar, dass auch die Tour de France nicht, wie geplant, am 27. Juni gestartet werden würde.
In den letzten Tagen machten Medienberichte die Runde, dass nach Macrons Rede hinter den Kulissen des Weltradsports um Termine gefeilscht wurde. Denn die Tour de France zu verschieben, heißt auch, die Spanien-Rundfahrt, heißt auch, den Giro d’Italia zu verschieben – kein Radsport-Verband will auf die Austragung seiner nationalen Großveranstaltung verzichten.
Strecken- und Etappenfolge soll identisch bleiben
Zumindest über die Tour de France gibt es jetzt Klarheit: Tourchef Christian Prudhomme teilte am Mittag mit, die Tour werde am 29. August in Nizza gestartet, die Zieleinfahrt auf den Champs-Élysées in Paris ist für den 20. September vorgesehen. Die Strecken- und Etappenfolge soll identisch mit der bisherigen Planung sein.
Das letzte Wort spricht die Regierung
Dass Tourchef Prudhomme so lange am vorgesehenen Termin festgehalten und eine möglich Absage der Tour mit keinem Wort auch nur in den Bereich des Vorstellbaren gebracht hatte, hat handfeste finanzielle Gründe. 70 Prozent der Werbeeinnahmen der Mannschaften werden bei der Tour de France generiert, ohne sie stünden manche Teams vor dem Aus.

Ob die Tour de France auch wirklich stattfindet, ist derzeit allerdings völlig offen. Das letzte Wort hat die Regierung: der Kampf gegen das Coronavirus kann alle Pläne über den Haufen werfen. Angesichts von derzeit fast 16.000 Corona-Toten und über 100.000 Infizierten in Frankreich ist es schwer vorstellbar, dass schon in vier Monaten rund zehn Millionen Fans, darunter viele von weither angereist, auf französischen Straßen und Plätzen, in Gasthäusern und Hotels zusammenkommen.