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Coronavirus
Russland stoppt Kandidatenturnier der Schach-WM

Das Kandidatenturnier der Schach-Weltmeisterschaft im russischen Jekaterinburg ist wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochen worden. Wann das Turnier zu Ende gespielt werden kann, bleibt erst einmal offen.

Von Thielko Grieß | 26.03.2020
YEKATERINBURG, RUSSIA - MARCH 17, 2020: Participants in the 2020 FIDE Candidates chess tournament at the Hyatt Regency Ekaterinburg Hotel. The event is to determine who will challenge Magnus Carlsen for the title of the World Chess Champion. The event is held behind closed doors due to the coronavirus pandemic. Alexei Kolchin/TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS0D282B
Nur die Schachwelt hielt trotz Corona-Pandemie weiter an ihrem Kandidatenturnier fest - doch nun ist erst einmal Schluss. (imago images / ITAR-TASS)
Der Chinese Ding Liren zieht in der Partie gegen den Russen Kirill Aleksejenko einen Bauern auf E5, sehr zur Überraschung des Kommentators im Youtube-Kanal des Weltschachverbands FIDE. Einer der letzten Züge in der siebten Runde des Kandidatenturniers in Jekaterinburg, bei dem der Herausforderer von Schachweltmeister Magnus Carlsen hätte bestimmt werden sollen.
Die Organisatoren entschlossen sich nun, das Turnier zu unterbrechen, nachdem es vor zehn Tagen eröffnet worden war. In Führung liegen der Russe Jan Nepomnjaschtschij und der Franzose Maxime Vachier-Lagrave.
Flugverkehr wegen Coronakrise ins Ausland ausgesetzt
Als Grund nannte FIDE-Präsident Arkadij Dworkowitsch in einem Interview mit der russischen staatlichen Nachrichtenagentur TASS die Entscheidung der russischen Regierung, wegen der Corona-Krise ab Freitag alle internationalen Flüge für die nächste Zeit zu stoppen. Damit wäre es für die unter anderem aus China, Europa und den USA stammenden Teilnehmer und Offizielle unmöglich gewesen, nach Hause zurückzukehren. Nun aber seien Flugtickets für alle noch rechtzeitig gekauft worden.
Schach-WM soll in diesem Jahr zu Ende gespielt werden
Dworkowitsch erklärte, er gehe davon aus, dass die Schach-Weltmeisterschaft in diesem Jahr zu Ende gespielt werden könne. Über Ort und Zeit sei noch nicht entschieden. Die Pause wolle der Verband nutzen, um sich über neue Formate Gedanken zu machen, um den Sport online zu größerer Popularität zu verhelfen.
Obwohl die Corona-Krise auch vor zehn Tagen schon bekannt war, sei es vertretbar gewesen, das Turnier zu beginnen. Alle Spieler seien zwei Mal täglich untersucht worden, und dabei seien keine Infektionen festgestellt worden. Zuschauer seien ohnehin von Anfang an nicht zugelassen worden.
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