Potsdamer Rechtsradikalen-Treffen
Correctiv erhebt Vorwürfe gegen Mitarbeiter von AfD-Bundestagsabgeordnetem Schmidt

Eine Woche nach ersten Berichten über ein Treffen von rechten Aktivisten mit AfD-Funktionären in Potsdam hat das Medienhaus Correctiv weitere Details enthüllt.

    Blick auf ein Gästehaus in Potsdam, in dem AfD-Politiker nach einem Bericht des Medienhauses Correctiv im November an einem Treffen teilgenommen haben sollen. Daran soll auch der bekannteste Vertreter der rechtsextremen Identitären Bewegung, Martin Sellner, teilgenommen haben.
    AfD-Politiker soll in dieser Villa in Potsdam mit Identitären über Massenausweisungen gesprochen haben. Der Verdacht nun: Ein Vorstandsmitglied des Vereins Deutsche Sprache soll bei diesem Treffen dabei gewesen sein. (picture alliance / dpa / Jens Kalaene)
    Bei einer szenischen Lesung aus der Recherche im Berliner Ensemble machte Correctiv Vorwürfe gegen einen weiteren Teilnehmer publik. Es geht um einen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung vorbestraften Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Jan Wenzel Schmidt, der sich in Potsdam mit gewalttätigen Aktionen gegen linke Aktivisten gebrüstet haben soll. Der Mitarbeiter sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe an besagtem Tag in seiner Tätigkeit als freier Journalist gesprochen. Einzelne der erhobenen Vorwürfe wies er zurück.
    In dem Theater hatten Schauspieler die Ergebnisse der Correctiv-Recherche vorgetragen. Dabei erläuterte das Recherchenetzwerk auch, wie es an seine Informationen gelangte. Unter anderem wurde demnach ein Saunaboot gemietet, um Fotos zu machen. Im Gebäude filmte jemand mit Hilfe seiner Uhr. Zudem wurde auf Gedächtnisprotokolle von Teilnehmern verwiesen.
    Diese Nachricht wurde am 18.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.