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Corso-Gespräch
Wenn Städte schrumpfen

Wohnen in Halle-Neustadt war einst gefragt. Dann aber kam die Wende und viele zogen fort. Halle-Neustadt wurde zu einer "shrinking city", einer schrumpfenden Stadt. Einwohnerschwund ist aber auch andernorts ein Problem, erklärt die Stadtsoziologin Christine Hannemann im Corso-Gespräch.

Christine Hannemann im Gespräch mit Susanne Luerweg |
    Blick ins Zentrum des Plattenbaugebietes Halle-Neustadt in Halle (Sachsen-Anhalt), aufgenommen am 06.05.2014. Vor 50 Jahren, am 15. Juli 1964, wurde der Grundstein für das Neubaugebiet gelegt.
    Halle-Neustadt wurde komplett am Reißbrett entworfen. Einst lebten hier bis zu 90.000 Menschen. (picture alliance / dpa / Hendrik Schmidt)
    Eine ganz neue Idee des Wohnens, ein idealer Ort in einem noch jungen Staat. Ein Ort an dem Menschen zusammen leben, zusammen arbeiten und zusammen feiern sollten, das war die Vorstellung von Halle-Neustadt. Einer Stadt bei der exakt heute vor 50 Jahren der Grundstein gelegt wurde. Konzipiert wurde Halle West, wie es zunächst hieß, als Großstadt für die Chemiearbeiter von Buna und Leuna . Bis auf 100. 000 Einwohner sollte die Plattenbausiedlung anwachsen. Namhafte Architekten wie Bauhaus Mitarbeiter und Gropius Schüler Richard Paulick waren für den Bau verantwortlich.
    Am Anfang rissen sich alle um die Wohnungen in Halle-Neustadt. Jeder wollte in die Platte ziehen, die Platte war begehrt. Dann kam die Wende und nun will kaum noch einer hin. Halle-Neustadt ist 50 Jahre nach ihrer Gründung zu einer „shrinking city“, einer schrumpfenden Stadt, geworden. Warum dies so ist, welche Städte sonst noch vom Einwohnerschwund betroffen sind und, ob die Probleme überall gleich sind, dazu äußerte sich die Stadtsoziologin Christine Hannemann von der Universität Stuttgart.
    Das gesamte Gespräch können Sie in unserem Audio-on-Demand-Bereich mindestens fünf Monate nachhören.