
Das Urteil gegen Unglückskapitän Francesco Schettino hat auch für seinen ehemaligen Arbeitgeber, die Costa Reederei, Konsequenzen. Denn mit dem Urteil entscheidet das Gericht auch, inwiefern Schadenersatzklagen gegen die Reederei zulässig sind. Die Höhe der Zahlungen muss dann in Zivilprozessen geklärt werden.
"Gerechtigkeit wird es erst geben, wenn sie auch Costa Crociere bestrafen", sagte ein Anwalt der Opfer in seinem Schlusswort vor Gericht in Grosseto. Als Argument für die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen in der Reederei wird auch angeführt, dass der Vorstandsvorsitzende Michael Thamm laut über eine mögliche Verlegung der Sicherheitsabteilung von Genua nach Hamburg nachgedacht hat.
Fluchtgefahr bei Schettino?
Mit einem Urteil in dem Prozess um den Untergang des Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia wird gegen Abend gerechnet, spätestens am Donnerstag. Francesco Schettino will während der Urteilsverkündung im Gerichtssaal sein und anschließend eine Erklärung abgeben. Die Staatsanwaltschaft hat noch einmal ihre Forderung von 26 Jahren und drei Monaten Haft bestätigt. Außerdem verlangt sie die sofortige Inhaftierung Schettinos wegen möglicher Fluchtgefahr.