COVID-19 wütet in den USA, der Hotspot ist die Millionenstadt New York. Allein an einem Tag starben dort 562 Menschen – und die Spitze der Ausbreitung scheint längst noch nicht erreicht. Seit Tagen hört man dramatische Apelle von New Yorks Bürgermeiste Bill de Blasio und vom Gouverneur des Bundestaates New York Andrew Cuomo, es fehlen 60.000 Betten.
New York sei laut Cuomo am Ende seiner Kapazitäten. Es fehle laut dem Gouverneur an Beatmungsgeräten, an Gesichtsmasken, an Schutzkleidung – allein bis Montag brauche die Stadt weitere 3000 Beatmungsgeräte, da sonst der Kollaps drohe.
Zustände wie bei Ebay
Aber auch an anderen Orten in den USA trifft die Pandemie das Gesundheitssystem hart, vor allem die urbanen Zentren wie Los Angeles, Chicago oder Detroit. Zwischen den Bundesstaaten ist ein harter Kampf um medizinischen Nachschub entstanden. Laut Cuomo seien es Zustände wie bei Ebay – wer am meisten für medizinische Produkte bezahlt, erhält den Zuschlag. Doch US-Präsident Donald Trump weigert sich der Forderung vieler Gouverneure nachzukommen und zu einer zentralen Beschaffung überzugehen.
Trump fürchte die Kritik aus ländlichen Regionen, in denen vor allem seine Wählerschaft anzutreffen ist, die sich gegen staatliche Bevormundung wehrt, meint der USA-Korrespondent des Deutschlandfunks Thilo Kößler.
Der Gegen-Trump
Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo hat sich derweilen nach Auffassung Kößlers als Gegen-Trump einen Namen gemacht, der unverblümt die Wahrheit sagt, der auf Missstände hinweist, der eigene Fehler eingesteht und damit immens an Glaubwürdigkeit gewonnen hat. Auch wenn sich deswegen viele Demokraten Cuomo als US-Präsidentschaftskandidaten wünschen, hat er bereits klar gemacht, dass er nicht kandidieren wolle – und nicht gegen seinen besten Freund Joe Biden antreten werde.
Aber auch die Umfragewerte von Präsident Donald Trump zeigen nach oben. Rund 48 Prozent der US-Bürger stimmen seinem Krisenmanagement laut einer Umfrage der Washington Post zu.