Welche Rolle spielen Kinder eigentlich bei der Verbreitung des neuen Coronavirus SARS-CoV-2? Und was spricht dafür und was dagegen, dass Kindertagesstätten, Kindergärten und Grundschulen nach den Ferien wieder zum Normalbetrieb zurückkehren? Die Datenlage ist leider immer noch dünn für präzise Antworten. Es gab zwar schon verschiedene Studien zum Thema, aber ihre Ergebnisse waren teils widersprüchlich oder nur begrenzt aussagekräftig.
Die Langzeit-Studie "Covid-Kids-Bavaria", die diese Woche in Bayern gestartet ist, soll bis Jahresende eine solide Datenbasis liefern. Mitinitiator ist der Infektiologe Johannes Hübner vom Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität München. "Unsere Studie geht in die Einrichtungen - wir gehen in die Schulen, in die Kindergärten", sagte Hübner im Dlf.
Kitas und Schulen zufällig ausgewählt
Eine Vorgabe sei gewesen, dass man die Untersuchung flächendeckend in Bayern machen wollte, sagte der Mediziner. Man habe flächendeckend nach Wahlkreisen zufällig die zu untersuchenden Einrichtungen - insgesamt sind es 138 - ausgewählt. 46 Kitas, 46 Kinderkrippen und 46 Grundschulen von Großstädten bis in den ländlichen Bereich seien erfasst.
In diesen 138 Einrichtungen würden dann jeweils 22 Personen untersucht - 18 Kinder und vier Betreuer, sagte Hübner. Insgesamt würden die Einrichtungen viermal über einen Zeitraum von mehreren Monaten untersucht. Vorgenommen werde ein Rachenabstrich. "Uns interessiert wirklich: Ist das Virus präsent in der Einrichtung?" So wolle man feststellen, ob dort ein Kind oder ein Betreuer ist, der andere in der Kita oder Schule anstecken könne.