Regierungsbildung
CSU billigt gemeinsamen Koalitionsvertrag mit CDU und SPD

Die CSU hat den gemeinsamen Koalitionsvertrag mit CDU und SPD gebilligt. Der einstimmige Beschluss fiel in einer Schalte des Parteivorstands, der CSU-Landesgruppe im Bundestag und der bayerischen Landtagsabgeordneten. Gestern hatten sich die Verhandlungsteams der drei Parteien auf die Ziele einer gemeinsamen Regierung verständigt.

    CDU-Chef Friedrich Merz (2.v.l), SPD-Co-Bundesvorsitzende Saskia Esken (r), CSU-Vorsitzender Markus Söder (links) und SPD-Fraktionsvorsitzender Lars Klingbeil stehen nach einer Pressekonferenz im Paul-Löbe-Haus
    CDU/CSU und SPD haben sich auf einen gemeinsamen Koalitionsvertrag geeinigt (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    CSU-Chef Söder sagte, die Verhandlungsergebnisse von Union und SPD seien gut für Deutschland und sehr gut für Bayern. So habe man die Benachteiligungen, die das Bundesland unter der Ampel-Koalition erfahren habe, beendet.

    Bei der SPD entscheidet ein Mitgliedervotum

    Die CDU stimmt am 28. April auf einem kleinen Parteitag über den Koalitionsvertrag ab. Am schwierigsten dürfte es bei der SPD werden. Sie hat für die Zeit vom 15. bis zum 29. April ein Mitgliedervotum angesetzt. 358.000 Mitglieder sind aufgerufen, daran teilzunehmen. Sie werden per Post angeschrieben, die Abstimmung soll dann aber rein digital erfolgen.
    Der Co-Parteivorsitzende Klingbeil zeigte sich im ARD-Fernsehen zuversichtlich, dass die Basis den Koalitionsvertrag billigen werde. Er sei sich sicher, dass die SPD wie immer Verantwortung für Deutschland übernehmen werde.
    Sobald alle drei Parteien den Koalitionsvertrag gebilligt haben, wird er offiziell unterzeichnet.

    Wahl des Bundeskanzlers möglicherweise am 7. Mai

    Schließlich steht im Bundestag die Wahl des Bundeskanzlers an. Dafür ist der 7. Mai im Gespräch. Nach Artikel 63 des Grundgesetzes wird der Bundeskanzler auf Vorschlag des Bundespräsidenten ohne Aussprache im Plenum gewählt. Er - in diesem Fall voraussichtlich der CDU-Vorsitzende Merz - benötigt die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages.

    Vereidigung der neuen Regierung durch den Bundespräsidenten

    Nach der Wahl geht es ins Schloss Bellevue, wo der gewählte Kanzler vom Bundespräsidenten seine Ernennungsurkunde erhält. Anschließend kehrt er in den Bundestag zurück, leistet dort seinen Amtseid und macht sich noch einmal auf zum Schloss Bellevue - diesmal in Begleitung seines künftigen Kabinetts, dessen Mitglieder vom Bundespräsidenten ernannt werden.
    Zum Abschluss leisten die Ministerinnen und Minister im Bundestag ihren Amtseid. Dann ist die neue Regierung im Amt.

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    Diese Nachricht wurde am 10.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.