Bei dem Datendiebstahl seien Programme eingesetzt worden, wie sie auch im März 2013 von nordkoreanischen Angreifern bei Cyberattacken auf südkoreanische Banken und Medien verwendet worden seien, erklärte die US-Bundespolizei FBI. Die Ermittler hätten zudem Verbindungen zu Computerschädlingen gefunden, die von nordkoreanischen Hackern entwickelt wurden. Der Vertreter Nordkoreas bei den Vereinten Nationen wies die Vorwürfe zurück. Nordkorea hatte sich bereits Ende Juni bei den Vereinten Nationen über die Handlung beschwert und "gnadenlose Antwort" angekündigt, berichtet Martin Fitz im Deutschlandfunk.
Bei dem Hackerangriff wurden massenhaft vertrauliche Firmenunterlagen sowie persönliche Daten und E-Mails aus den Systemen der US-Filmtochter Sony Pictures erbeutet. In US-Regierungskreisen war in den vergangenen Tagen immer wieder Nordkorea als Verantwortlicher genannt worden.
Clooney beklagt fehlende Solidarität in Hollywood
Für den Angriff Ende November verantwortlich erklärten sich die "Namen Guardians of Peace" (GOP). Vor einigen Tagen sprach die Gruppe wegen "The Interview" dann ominöse Drohungen aus und erinnerte an die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA. Sony zog den Film daraufhin kurz vor Kinostart zurück. In dem Film geht es um ein fiktives Mordkomplott gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.
Barack Obama kritisierte nun die Absage. Sony habe damit einen "Fehler begangen", sagte der US-Präsident bei seiner Pressekonferenz zum Jahresende im Weißen Haus in Washington. Er könne die Sorgen von Sony zwar verstehen, hätte sich aber gewünscht, dass das Filmstudio anders entschieden hätte. "Wir können nicht in einer Gesellschaft leben, in der irgendein Diktator irgendwo anfängt, in den USA Zensur auszuüben." Obama bestätigte, dass nach US-Informationen Nordkorea hinter dem Hacker-Angriff stehe. "Wir werden darauf entsprechend antworten, wann und wie wir es wollen."
George Clooney prangerte fehlende Solidarität in Hollywood mit Sony an. Der US-Filmstar sagte in einem Interview mit der Branchen-Website "Deadline", dass sich Prominente und einflussreiche Persönlichkeiten aus dem Filmgeschäft geweigert hätten, eine von ihm in Umlauf gebrachte Petition zur Unterstützung von Sony zu unterzeichnen. Er warnt in dem Schreiben vor den breiteren Folgen der Cyber-Attacke, die "jedes Filmstudio, jeden Fernsehsender, jedes Unternehmen und jedes Individuum in diesem Land" betreffe.
(bor/ach)