Der Cyberangriff der vergangenen 48 Stunden ist offensichtlich noch viel umfangreicher als die Ermittler dachten. Europol-Chef Wainwright sagte dem britischen Fernsehsender ITV, dass seine Behörde zwar jedes Jahr rund 200 Cyberattacken bekämpfe - aber einem Angriff dieses Ausmaßes habe seine Behörde noch nie gegenüber gestanden.
Mehr als 200.000 Computer weltweit sind seiner Auskunft nach von der Schadsoftware "WannaCry" befallen - viele der Opfer sind Unternehmen, darunter auch große Firmen. Wainwirght geht davon aus, dass die Zahlen weiter steigen, wenn morgen am ersten Tag der neuen Arbeitswoche in vielen Firmen und Behörden die Rechner nach dem Wochenende erstmals wieder eingeschaltet würden.
Weiter Probleme bei der Bahn
Die Deutsche Bahn hat durch den Hackerangriff immer noch massive Probleme mit gestörten Anzeigetafeln. Ein Bahnsprecher sagte, dass es noch einige Zeit dauern werde, bis die Störungen behoben sind. Das liege daran, dass sie nicht zentral gesteuert würden. Techniker müssten sie in jedem einzelnen Bahnhof reparieren. Auch Videoüberwachung und Fahrkartenautomaten waren betroffen. Davon ist laut Bahn aber nicht mehr viel spürbar.
Wer hinter der Cyberattacke steckt, ist nach wie vor ungeklärt. Weltweit haben sich die Sicherheitsbehörden eingeschaltet, auch das Bundeskriminalamt ist involviert.
(tep/tj)