Manfred Kloiber: Mit dem iPhone hatte Apple zwischendurch ja auch viel negative Publicity – und zwar als Vorwürfe aufkamen, der chinesische Auftragsfertiger Foxconn würde seine Beschäftigten unter unzumutbaren Bedingungen arbeiten lassen. Gerade die Kundschaft von modernen Hightech-Waren verlangt nicht nur moralisch einwandfreie Produkte, sondern auch umweltfreundliche und nachhaltige Produktionsmethoden. Der Druck auf die Elektronikindustrie, grün zu werden, ist enorm. Das war auch Thema auf der Tagung "Electronics Goes Green" diese Woche in Berlin. Mit dem wissenschaftlichen Leiter des Kongresses, Professor Klaus-Dieter Lang vom Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration, sprach ich über den Stand der grünen Elektronik.
Klaus-Dieter Lang: Wir haben mehrere Schwerpunkte, die heute bei der Herstellung von Elektronikprodukten eine Rolle spielen. Das eine ist der Einsatz spezieller Materialien, Seltene Erden, Materialien wie Gold, also Edelmetalle sehr viel. Und hier gibt es eine Entwicklungsrichtung, die uns aufzeigt, wie wir ressourcenschonender elektronische Systeme designen und aufbauen. Das zweite: Wenn man Elektronik produziert, verbraucht man Energie. Und mit einer erhöhten Stückzahl von Produkten – und wir steigern unsere Produktfertigung immer mehr, verbraucht man noch mehr Energie. Also der zweite Punkt bei den Elektronikprodukten, der sehr im Fokus steht, ist die Reduzierung der Energie, also die Energieeffizienz bei der Produktion.
Kloiber: Bleiben wir mal beim ersten Punkt, bei den Materialien, die eingesetzt werden: Sie haben auf seltene oder teure Materialien abgestellt. Es gibt aber doch auch das große Problem, dass in der Elektronik viele giftige Materialien eingebaut sind oder verbaut sind – Materialien, die auch schwer zu recyceln sind. Hat man da eigentlich in den letzten Jahren wirkliche Fortschritte erzielt?
Lang: Hier muss man wieder unterscheiden, welche Materialien während der Produktion der Elektronik verwendet werden, als auch, welche Materialien dann drin sind. Wenn ich diese Produkte nicht mehr brauche, wie kann ich recyceln? Da hat sich viel bewegt in der Vergangenheit in die Richtung – auch durch das Interesse der Verbraucher, will ich sagen, die auch genauer auf so etwas hinschauen. Da gibt es Alternativen. Und insbesondere sieht man jetzt Entwicklungen, dass schon Designer bei dem Produktdesign das Produkt so konzipieren, dass auch hinterher einfach und unter entsprechend guten Bedingungen diese Materialien oder besonders wertvolle Materialien zurück gewonnen werden können.
Kloiber: Können Sie beispiele dafür geben, wo das besonders gut gelungen ist?
Lang: Insbesondere bei einem Material, wo man jetzt vielleicht denken kann, das ist ja gar nicht so in diesem Fokus – und zwar beim Kupfer. Das ist jetzt zwar nicht giftig, aber wenn man auf die Entwicklung des Kupferpreises der letzten Jahre schaut und dann die Anzahl oder die große Anzahl des Kupferverbrauchs bei Leiterplatten oder insbesondere heute bei der Leistungselektronik als Kühlkörper schaut, dann ist das eine erhebliche Menge. Und gerade hier hat man in den letzten Jahren bei der Kupferrückgewinnung auch aus Elektrolyten von chemischen Bädern, die ja in der Elektronik eine Rolle spielen ... da hat man erhebliche Fortschritte gemacht in den letzten Jahren.
Kloiber: Kommen wir auf den zweiten Aspekt zu sprechen, auf den Energieverbrauch: Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass das Thema Energieverbrauch so richtig erst ins Fliegen oder in Fahrt gekommen ist, als die Nutzer von Computern, von Telefonen sich von der Steckdose verabschiedet haben und mobil gegangen sind.
Lang: Wenn Sie das ansprechen, was aus Verbrauchersicht bedeutet "ich möchte das Mobilgerät möglichst lange nutzen", da haben Sie Recht. Da kommen solche Entwicklungen, wie wir sie die letzten Jahre gesehen haben in der Mikroelektronik, dass es heute Komponenten gibt, die hochleistungsfähiger sind als vor einigen Jahren und nur die Hälfte der Energie noch verbrauchen.
Kloiber: Hat sich das im Denken der Produktentwickler, aber auch der Elektronikunternehmen geändert, dass sie jetzt eine feste Designkomponente haben, die heißt Umwelt, Energieverbrauch, Gift und seltene Materialien?
Lang: Wenn wir die letzte Tagung zu dieser nehmen, hat sich wirklich etwas gewandelt. Diese Aspekte, die Sie ansprachen, sind wirklich in die praktische Arbeit der Unternehmen hineingekommen. Das passiert aber durch verschiedene Anstöße. Ein Anstoß sind natürlich auch Gesetze, die verabschiedet werden, wie zum Beispiel die Bleifreiverordnung in der Elektronik. Da müssen sich alle nach richten. Das wird ausgearbeitet und wird dann umgesetzt. Das zweite ist – das sehen wir insbesondere in Asien, warum auch immer, in der Kultur der Menschen dort: Es wird das Grün als Marketingaspekt, insbesondere in Japan, schon lange betrieben. Und das dritte: Es gibt in den Unternehmen wirklich Firmenchefs, die sehen das wirklich als Aufgabe mit, das in ihrem Unternehmen umzusetzen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Klaus-Dieter Lang: Wir haben mehrere Schwerpunkte, die heute bei der Herstellung von Elektronikprodukten eine Rolle spielen. Das eine ist der Einsatz spezieller Materialien, Seltene Erden, Materialien wie Gold, also Edelmetalle sehr viel. Und hier gibt es eine Entwicklungsrichtung, die uns aufzeigt, wie wir ressourcenschonender elektronische Systeme designen und aufbauen. Das zweite: Wenn man Elektronik produziert, verbraucht man Energie. Und mit einer erhöhten Stückzahl von Produkten – und wir steigern unsere Produktfertigung immer mehr, verbraucht man noch mehr Energie. Also der zweite Punkt bei den Elektronikprodukten, der sehr im Fokus steht, ist die Reduzierung der Energie, also die Energieeffizienz bei der Produktion.
Kloiber: Bleiben wir mal beim ersten Punkt, bei den Materialien, die eingesetzt werden: Sie haben auf seltene oder teure Materialien abgestellt. Es gibt aber doch auch das große Problem, dass in der Elektronik viele giftige Materialien eingebaut sind oder verbaut sind – Materialien, die auch schwer zu recyceln sind. Hat man da eigentlich in den letzten Jahren wirkliche Fortschritte erzielt?
Lang: Hier muss man wieder unterscheiden, welche Materialien während der Produktion der Elektronik verwendet werden, als auch, welche Materialien dann drin sind. Wenn ich diese Produkte nicht mehr brauche, wie kann ich recyceln? Da hat sich viel bewegt in der Vergangenheit in die Richtung – auch durch das Interesse der Verbraucher, will ich sagen, die auch genauer auf so etwas hinschauen. Da gibt es Alternativen. Und insbesondere sieht man jetzt Entwicklungen, dass schon Designer bei dem Produktdesign das Produkt so konzipieren, dass auch hinterher einfach und unter entsprechend guten Bedingungen diese Materialien oder besonders wertvolle Materialien zurück gewonnen werden können.
Kloiber: Können Sie beispiele dafür geben, wo das besonders gut gelungen ist?
Lang: Insbesondere bei einem Material, wo man jetzt vielleicht denken kann, das ist ja gar nicht so in diesem Fokus – und zwar beim Kupfer. Das ist jetzt zwar nicht giftig, aber wenn man auf die Entwicklung des Kupferpreises der letzten Jahre schaut und dann die Anzahl oder die große Anzahl des Kupferverbrauchs bei Leiterplatten oder insbesondere heute bei der Leistungselektronik als Kühlkörper schaut, dann ist das eine erhebliche Menge. Und gerade hier hat man in den letzten Jahren bei der Kupferrückgewinnung auch aus Elektrolyten von chemischen Bädern, die ja in der Elektronik eine Rolle spielen ... da hat man erhebliche Fortschritte gemacht in den letzten Jahren.
Kloiber: Kommen wir auf den zweiten Aspekt zu sprechen, auf den Energieverbrauch: Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass das Thema Energieverbrauch so richtig erst ins Fliegen oder in Fahrt gekommen ist, als die Nutzer von Computern, von Telefonen sich von der Steckdose verabschiedet haben und mobil gegangen sind.
Lang: Wenn Sie das ansprechen, was aus Verbrauchersicht bedeutet "ich möchte das Mobilgerät möglichst lange nutzen", da haben Sie Recht. Da kommen solche Entwicklungen, wie wir sie die letzten Jahre gesehen haben in der Mikroelektronik, dass es heute Komponenten gibt, die hochleistungsfähiger sind als vor einigen Jahren und nur die Hälfte der Energie noch verbrauchen.
Kloiber: Hat sich das im Denken der Produktentwickler, aber auch der Elektronikunternehmen geändert, dass sie jetzt eine feste Designkomponente haben, die heißt Umwelt, Energieverbrauch, Gift und seltene Materialien?
Lang: Wenn wir die letzte Tagung zu dieser nehmen, hat sich wirklich etwas gewandelt. Diese Aspekte, die Sie ansprachen, sind wirklich in die praktische Arbeit der Unternehmen hineingekommen. Das passiert aber durch verschiedene Anstöße. Ein Anstoß sind natürlich auch Gesetze, die verabschiedet werden, wie zum Beispiel die Bleifreiverordnung in der Elektronik. Da müssen sich alle nach richten. Das wird ausgearbeitet und wird dann umgesetzt. Das zweite ist – das sehen wir insbesondere in Asien, warum auch immer, in der Kultur der Menschen dort: Es wird das Grün als Marketingaspekt, insbesondere in Japan, schon lange betrieben. Und das dritte: Es gibt in den Unternehmen wirklich Firmenchefs, die sehen das wirklich als Aufgabe mit, das in ihrem Unternehmen umzusetzen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.