Atomstrom ist vergleichsweise billig. Bei den reinen Erzeugerkosten eines abgeschriebenen Meilers - und abgeschrieben sind längst aller Atomkraftwerke in der Bundesrepublik - fallen zwischen drei und sechs Cent pro Kilowattstunde an. Da sind die anderen Energieträger in Deutschland mitunter deutlich teurer. Doch wird der Strom durch die beschlossene Laufzeitverlängerung nun billiger? Nein, sagt Stephan Kohler, er ist Geschäftsführer der Deutschen Energieagentur, kurz dena.
"Wir haben doch heute Atomkraftwerke im Betrieb. Und wir haben einen relativ hohen Strompreis. Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, warum jetzt der Strompreis sinken sollte, wenn die Meiler, die heute laufen, auch in der Zukunft laufen."
Die dena wurde im Jahr 2000 gegründet, Hauptgesellschafter ist übrigens der Bund. Mit fallenden Strompreisen aufgrund der Laufzeitverlängerung rechnen auch andere Experten nicht. Claudia Kemfert leitet die Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Sie begründet ihre Skepsis mit Markterfahrungen der Vergangenheit.
"Zunächst einmal ist ja der Strompreis von vielen Faktoren abhängig. Einerseits der Großhandelspreis, aber auch die Netzentgelte und der staatliche Anteil. Der Großhandelspreis macht einen großen Anteil aus, allerdings ist dieser in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Doch leider ist dies nicht bei den Verbrauchern angekommen. Die Frage, ob billige Atomkraftwerke, mit denen preisgünstig Strom produziert wird, zu niedrigeren Strompreisen führen, leider mit Nein beantwortet werden muss. Weil die Konzerne entsprechend ihrer Monopolstellung ihre Wettbewerbsmacht auch ausnutzen, um die Strompreise nach oben zu bringen."
Und diese fast monopolartige Stellung der vier großen Kraftwerksbetreiber in Deutschland werde durch die Entscheidung zur Laufzeitverlängerung auch eher zementiert, sagt Stefan Kohler von der Deutschen Energieagentur. Claudia Kemfert stimmt dem nur bedingt zu. Kurzfristig werde die Verlängerung der Betriebsdauer für die Atommeiler an den Strukturen nichts ändern, langfristig aber schon. Voraussetzung: Der hohe Anteil der gegenwärtigen Kohlestromgewinnung müsse gleichzeitig zurückgefahren werden.
"Wenn wir allerdings von der Kohle Abschied nehmen und uns denn erneuerbaren Energien noch mehr öffnen, dann wird man mehr Wettbewerb haben, weil die Erneuerbaren häufig von mittelständischen Anbietern, Stadtwerken beispielsweise, gebaut und genutzt werden. Und das bringt dann mehr Wettbewerb."
Der Strompreis setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, die wesentlichen sind Stromerzeugungskosten, Netzentgelte sowie Steuern und Abgaben. Die Preise für Strom bilden sich nach der Liberalisierung der Energiemärkte prinzipiell durch Angebot und Nachfrage - beispielsweise an der Strombörse in Leipzig. dena-Chef Stephan Kohler.
"Zum Abdeckung der Stromnachfrage werden natürlich zuerst die kostengünstigsten Kraftwerke genutzt und eingeschaltet. Wenn dann die Nachfrage weiter steigt, dann werden immer teure Kraftwerke zugeschaltet. Im Winter beispielsweise, wenn die Höchstlast auftritt, dann kommen die teuersten Kraftwerke zum Einsatz. Dies alles beeinflusst den Strompreis."
Durch die Laufzeitverlängerungen, so hat Claudia Kemfert, die Energieexpertin beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, nachgerechnet, werden die Kraftwerksbetreiber bei stabilen Strompreisen mit zusätzlichen Gewinnen von rund fünf Milliarden Euro pro Jahr rechnen können. Durch die verordnete Brennelementesteuer und weitere Belastungen wie Gebühren und Abgaben wird rund die Hälfte dieses Betrages aber wieder abgeführt werden müssen. Somit bleibt dennoch ein stolzer Zusatzgewinn für die deutschen Atomkraftwerksbetreiber.
Doch da eben viele Faktoren letztendlich zum Strompreis beitragen, könne allenfalls mit künftig stabilen Preisen gerechnet werden, sagen Experten. Die Laufzeitverlängerung bringt dem normalen Stromkunden somit keine Ersparnis, allenfalls Stabilität, sagt Stephan Kohler, der Chef der Deutschen Energieagentur:
"Es kann dämpfend wirken, weil eben 20.000 Megawatt an abgeschriebener Kraftwerksleistung mit sehr geringen Brennstoffkosten im System bleiben. Aber man muss natürlich sehen, wie sich der künftige Kraftwerkspark insgesamt entwickelt. Das hat alles Auswirkungen auf die Strompreise."
"Wir haben doch heute Atomkraftwerke im Betrieb. Und wir haben einen relativ hohen Strompreis. Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, warum jetzt der Strompreis sinken sollte, wenn die Meiler, die heute laufen, auch in der Zukunft laufen."
Die dena wurde im Jahr 2000 gegründet, Hauptgesellschafter ist übrigens der Bund. Mit fallenden Strompreisen aufgrund der Laufzeitverlängerung rechnen auch andere Experten nicht. Claudia Kemfert leitet die Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Sie begründet ihre Skepsis mit Markterfahrungen der Vergangenheit.
"Zunächst einmal ist ja der Strompreis von vielen Faktoren abhängig. Einerseits der Großhandelspreis, aber auch die Netzentgelte und der staatliche Anteil. Der Großhandelspreis macht einen großen Anteil aus, allerdings ist dieser in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Doch leider ist dies nicht bei den Verbrauchern angekommen. Die Frage, ob billige Atomkraftwerke, mit denen preisgünstig Strom produziert wird, zu niedrigeren Strompreisen führen, leider mit Nein beantwortet werden muss. Weil die Konzerne entsprechend ihrer Monopolstellung ihre Wettbewerbsmacht auch ausnutzen, um die Strompreise nach oben zu bringen."
Und diese fast monopolartige Stellung der vier großen Kraftwerksbetreiber in Deutschland werde durch die Entscheidung zur Laufzeitverlängerung auch eher zementiert, sagt Stefan Kohler von der Deutschen Energieagentur. Claudia Kemfert stimmt dem nur bedingt zu. Kurzfristig werde die Verlängerung der Betriebsdauer für die Atommeiler an den Strukturen nichts ändern, langfristig aber schon. Voraussetzung: Der hohe Anteil der gegenwärtigen Kohlestromgewinnung müsse gleichzeitig zurückgefahren werden.
"Wenn wir allerdings von der Kohle Abschied nehmen und uns denn erneuerbaren Energien noch mehr öffnen, dann wird man mehr Wettbewerb haben, weil die Erneuerbaren häufig von mittelständischen Anbietern, Stadtwerken beispielsweise, gebaut und genutzt werden. Und das bringt dann mehr Wettbewerb."
Der Strompreis setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, die wesentlichen sind Stromerzeugungskosten, Netzentgelte sowie Steuern und Abgaben. Die Preise für Strom bilden sich nach der Liberalisierung der Energiemärkte prinzipiell durch Angebot und Nachfrage - beispielsweise an der Strombörse in Leipzig. dena-Chef Stephan Kohler.
"Zum Abdeckung der Stromnachfrage werden natürlich zuerst die kostengünstigsten Kraftwerke genutzt und eingeschaltet. Wenn dann die Nachfrage weiter steigt, dann werden immer teure Kraftwerke zugeschaltet. Im Winter beispielsweise, wenn die Höchstlast auftritt, dann kommen die teuersten Kraftwerke zum Einsatz. Dies alles beeinflusst den Strompreis."
Durch die Laufzeitverlängerungen, so hat Claudia Kemfert, die Energieexpertin beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, nachgerechnet, werden die Kraftwerksbetreiber bei stabilen Strompreisen mit zusätzlichen Gewinnen von rund fünf Milliarden Euro pro Jahr rechnen können. Durch die verordnete Brennelementesteuer und weitere Belastungen wie Gebühren und Abgaben wird rund die Hälfte dieses Betrages aber wieder abgeführt werden müssen. Somit bleibt dennoch ein stolzer Zusatzgewinn für die deutschen Atomkraftwerksbetreiber.
Doch da eben viele Faktoren letztendlich zum Strompreis beitragen, könne allenfalls mit künftig stabilen Preisen gerechnet werden, sagen Experten. Die Laufzeitverlängerung bringt dem normalen Stromkunden somit keine Ersparnis, allenfalls Stabilität, sagt Stephan Kohler, der Chef der Deutschen Energieagentur:
"Es kann dämpfend wirken, weil eben 20.000 Megawatt an abgeschriebener Kraftwerksleistung mit sehr geringen Brennstoffkosten im System bleiben. Aber man muss natürlich sehen, wie sich der künftige Kraftwerkspark insgesamt entwickelt. Das hat alles Auswirkungen auf die Strompreise."