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Dänischer Geheimdienst
Möglicherweise iranische Anschläge in Europa vereitelt

Nach Informationen des dänischen Inlands-Geheimdienstes sollen iranische Agenten Anschläge auf Exilgruppen in Dänemark vorbereitet haben. Ähnliche Meldungen kommen aus Frankreich. Europäische Behörden ermitteln, Teheran bestreitet die Vorwürfe. Der langjährige ARD-Iran-Korrespondent Reinhard Baumgarten sieht mögliche Zusammenhänge zu inneriranischen Konflikten.

Reinhard Baumgarten im Gespräch mit Gerwald Herter |
    Dänemarks Außenminister Anders Samuelsen
    Dänemarks Außenminister Anders Samuelsen will sich für neue EU-Sanktionen gegen den Iran einsetzen (dpa/picture alliance/Ritzau Scanpix)
    Die mutmaßlichen Anschläge passten eigentlich überhaupt nicht ins Konzept - weder den Europäern noch den Iranern, meint Reinhard Baumgarten. Denn Europa sei im Zusammenhang mit den US-Sanktionen wichtiger Verbündeter des Iran. Dennoch würde er nicht ausschließen, dass die Anschläge aus dem Iran geplant worden seien. Es gebe sehr unterschiedliche Fraktionen und Interessen im Iran - einige davon könnten mit der Krise sehr gut leben.
    Dänemark hat seinen Botschafter aus Teheran zu Beratungen nach Kopenhagen zurückgerufen. Außenminister Anders Samuelsen kündigte am Dienstag an, Dänemark werde sich für neue EU-Sanktionen gegen den Iran einsetzen. Einer der mutmaßlichen Attentäter sitzt in Haft. Es soll sich um einen Norweger mit iranischen Wurzeln handeln. Schweden hatte ihn an Dänemark ausgeliefert.
    Iran weist Anschuldigung als "Verschwörung" zurück
    Frankreich beschuldigt den iranischen Geheimdienst, im Frühsommer einen Anschlag auf das Treffen einer anderen Gruppe von Exiliraneren in der Nähe von Paris vorbereitet zu haben. Ein iranischer Diplomat, der in Österreich lebte, soll dabei eine Schlüsselrolle gespielt haben. Er wurde in Deutschland festgenommen und an Belgien ausgeliefert, wo auch andere Beschuldigte in Haft sitzen.
    Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums sagte, es handele sich um eine erneute Verschwörung, mit dem Ziel die Beziehungen Irans mit der Europäischen Union zu untergraben.