Bundesweit wurden mehr als 3.000 Frauen und Männer befragt: Demnach ging die Angst vor Erkrankungen seit 2010 zurück. Junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren - so ein weiteres Ergebnis - haben eher Furcht vor einer psychischen Erkrankung. Die über 60-Jährigen haben am wenigsten Angst vor einem Seelenleiden. Die DAK fürchtet nun, dass das Engagement der Deutschen für die eigene Gesundheit leiden könnte.
"Es ist zunächst einmal eine gute Nachricht, weniger Angst zu haben", sagte Manju Guha, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen, im Dlf. Denn Angst selbst könne auch Krankheit auslösen. Auf der anderen Seite habe das Engagement für die Gesundheit nicht zugenommen. Nur etwa 30 Prozent der Deutschen würden regelmäßig Sport treiben und gerade Männer gingen immer noch viel zu selten zu Vorsorgeuntersuchungen. Dass gleichzeitig die Angst junger Menschen vor Burn-out und Depression zugenommen habe, sei ein Spiegel der aktuellen Lebenswirklichkeit. Wer unter Anspannung und Stress stehe, mache sich Gedanken über mögliche Folgen. Auf der anderen Seite könnten Herzinfarkte heute viel besser behandelt werden und führten weniger häufig zum Tod - das nehme einen Teil der Angst.
Ärzte hätten einen entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung, so Guha. Man wolle den Menschen keine Angst machen und die Behandlungsmöglichkeiten seien in vielen Fällen gut, doch dadurch würden manche Dinge mitunter verharmlost.