Der für die Friedenseinsätze der Vereinten Nationen zuständige UNO-Untergeneralsekretär Hervé Ladsous rief beide Seiten auf, ihren Konflikt friedlich beizulegen. Das Verfolgen politischer Ziele mit militärischen Mitteln habe nur zum anhaltenden Leid der Zivilbevölkerung beigetragen. Die Kämpfe hätten besonders die Lage in der abgeschiedenen Bergregion Jebel Marra eskalieren lassen. Vor dem Weltsicherheitsrat in New York sagte Ladsous, dass keine politische Lösung für den seit 13 Jahren tobenden Konflikt in Sicht sei.
Präsident kündigt Rückzug an
Sudans Präsident Omar al-Baschir hat unterdessen seinen Rückzug angekündigt - allerdings erst für 2020. Er werde bei den dann anstehenden Wahlen nicht erneut kandidieren, sagte der umstrittene Staatschef dem britischen Sender BBC, der am Donnerstag eines der seltenen Interviews Al-Baschirs ausstrahlte.
Der 72-Jährige hatte sich 1989 an die Macht geputscht und war zuletzt im April vergangenen Jahres im Amt bestätigt worden. Al-Baschir wies zudem die UNO-Berichte zurück, nach denen 138.000 Bewohner der Darfur-Region auf der Flucht seien. Die Zahlen seien absolut übertrieben, sagte Al-Baschir.
Darfur-Konflikt
Seit 2003 hält der Konflikt in der westsudenesischen Region Darfur inzwischen an. Darfur ist die größte Region im afrikanischen Sudan. In dem dort liegenden Gebiet Dschebel Marra kämpfen Rebellen aus schwarzafrikanischen Stämmen gegen Regierungstruppen.
Nach UNO-Angaben sind den Auseinandersetzungen allein bis 2008 300.000 Menschen zum Opfer gefallen. 2,5 Millionen Menschen wurden innerhalb der Region vertrieben. Wegen komplizierter Auflagen arbeiten kaum noch humanitäre Organisationen in Darfur, Journalisten haben keinen Zugang. Kritiker werfen Al-Baschir vor, mit dieser Taktik wie in anderen Regionen des Landes schwere Menschenrechtsverletzungen verschleiern zu wollen. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag stellte 2010 einen Haftbefehl wegen Völkermords gegen al-Baschir aus. Ihm werden zudem Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Mangels Aussicht auf Erfolg wurde die Ermittlungen jedoch eingestellt - viele afrikanische Staaten kooperierten nicht.
Ein anderer Konflikt im Land hat 2011 zur Abspaltung des Süden geführt, der als Südsudan ein eigenen Staat gründete.
Seit 2003 hält der Konflikt in der westsudenesischen Region Darfur inzwischen an. Darfur ist die größte Region im afrikanischen Sudan. In dem dort liegenden Gebiet Dschebel Marra kämpfen Rebellen aus schwarzafrikanischen Stämmen gegen Regierungstruppen.
Nach UNO-Angaben sind den Auseinandersetzungen allein bis 2008 300.000 Menschen zum Opfer gefallen. 2,5 Millionen Menschen wurden innerhalb der Region vertrieben. Wegen komplizierter Auflagen arbeiten kaum noch humanitäre Organisationen in Darfur, Journalisten haben keinen Zugang. Kritiker werfen Al-Baschir vor, mit dieser Taktik wie in anderen Regionen des Landes schwere Menschenrechtsverletzungen verschleiern zu wollen. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag stellte 2010 einen Haftbefehl wegen Völkermords gegen al-Baschir aus. Ihm werden zudem Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Mangels Aussicht auf Erfolg wurde die Ermittlungen jedoch eingestellt - viele afrikanische Staaten kooperierten nicht.
Ein anderer Konflikt im Land hat 2011 zur Abspaltung des Süden geführt, der als Südsudan ein eigenen Staat gründete.
Regierung fordert Abzug von Friedenstruppen
Die sudanesische Regierung behauptet, den von Rebellen besetzten Teil Darfurs unter ihre Kontrolle gebracht zu haben, was diese bestreiten.
Die Regierung fordert deshalb den Abzug der gemeinsamen Friedenstruppe von UNO und Afrikanischer Union sowie aller humanitären Helfer. Berichte über Gräueltaten der sudanesischen Armee wies Al-Baschir ebenso zurück wie jene über Bombardements aus der Luft.
Die Regierung fordert deshalb den Abzug der gemeinsamen Friedenstruppe von UNO und Afrikanischer Union sowie aller humanitären Helfer. Berichte über Gräueltaten der sudanesischen Armee wies Al-Baschir ebenso zurück wie jene über Bombardements aus der Luft.
Der UNO-Untergeneralsekretär Ladsous sagte dagegen, dass die Sicherheitssituation in Darfur brüchig sei. Andauernd gebe es Auseinandersetzungen zwischen lokalen Stämmen um Land, Wasser und andere Ressourcen.
(nch/tj)