Die 1932 geborene Französin Éliane Radigue verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens mit einem einzigen Instrument: einem analogen Modularsynthesizer. Hiermit schuf sie Musik von maximaler Langsamkeit und Sparsamkeit im Material. Nach der Jahrtausendwende begann sie erstmals, für akustische Instrumente zu schreiben und arbeitet seit 2011 an ihrem Zyklus "OCCAM". Einige Stücke daraus wurden bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt 2018 präsentiert. In gewisser Hinsicht sprechen diese Arbeiten noch immer die Sprache der elektronischen Musik.
Andersherum verhält es sich beim Trio Accanto: Hier wird das zunächst rein akustische Instrumentarium um Elektronik erweitert. Bei ihrem Konzert müssen die Musiker neben Saxofon, Klavier und Schlagzeug etliche digitale Geräte bedienen. Denn die Komponisten der jüngeren Generation konfrontieren in ihren Arbeiten archaische Instrumentalklänge mit elektronischen Verzerrungen und verrauschten Lo-Fi-Sounds. Mit einer Klangkulisse also, wie sie ganz unserer hektischen, durchdigitalisierten Gegenwart entspricht.
"Real Accanto"
Neue Arbeiten von Yu Kuwabara, Marco Momi, Stefan Prins
Trio Accanto
Marcus Weiss (Saxofon)
Nicolas Hodges (Klavier)
Christian Dierstein (Schlagzeug)
Marcus Weiss (Saxofon)
Nicolas Hodges (Klavier)
Christian Dierstein (Schlagzeug)
Mitschnitt vom 15. Juli 2018 in der Orangerie, Darmstadt
"OCCAM"
Instrumentalmusik von Éliane Radigue
Dafne Vicente-Sandoval (Fagott)
Robin Hayward (Tuba)
Charles Curtis (Violoncello)
Rhodri Davies (Harfe)
Robin Hayward (Tuba)
Charles Curtis (Violoncello)
Rhodri Davies (Harfe)
Mitschnitt vom 17. Juli 2018 in St. Ludwig, Darmstadt
Diese Sendung finden Sie nach Ausstrahlung 30 Tage lang in unserer Mediathek.