Die UNO wies darauf hin, dass die Mengen an Hilfsgütern, die über den Luftweg geliefert werden können, eher gering seien. Bei der großen Zahl der im Gazastreifen Not leidenden Menschen verpuffe die Wirkung schnell, hieß es. Zudem seien die Versorgungsflüge mit technischen Schwierigkeiten und enormen Kosten verbunden. Einfacher wäre es, wenn Israel Lkw-Hilfslieferungen über Grenzübergänge im Norden des Gazastreifens zulassen würde.
Wenig Hilfe, hohes Risiko
Auch der Sprecher des US-Sicherheitsrates, Kirby, räumte ein, die nun geplanten Abwürfe aus der Luft seien ausgesprochen schwierig. Es gebe nur wenige Militäroperationen, die komplizierter seien als diese Art von humanitärer Hilfe. Der außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Lechte, reagierte ebenfalls zurückhaltend. Solche Abwürfe seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sagteerim Deutschlandfunk.
Ungeregelte Verteilung
Die Verteilung der Hilfsgüter ist bei einem Abwurf aus der Luft ungeregelt, oft gibt es Streit um die Pakete. Einem CNN-Bericht zufolge kam es im Gazastreifen dabei bereits zu chaotischen Szenen. Aufnahmen des US-Fernsehsenders zeigten, wie verzweifelte Männer auch unter Einsatz von Peitschen versuchen, sich Hilfslieferungen zu sichern. Dem Bericht nach schwammen und paddelten manche Menschen gar aufs Meer hinaus, nachdem ein Hilfsflugzeug mit seinem Abwurf offenbar das Ziel verfehlt hatte.
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Welskop-Deffaa sagte, es sei keine Alternative, Hilfsgüter über die Luft einfach abzuwerfen. Damit werde sich das Chaos und Gewalt nur vergrößern. Auch sie forderte die Öffnung der Hilfskorridore durch Israel.
Diese Nachricht wurde am 02.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.