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Darwin oder Genesis?

Josef Reichholf ist Leiter der Abteilung Wirbeltiere an der Zoologischen Staatssammlung in München und passionierter Naturschützer, der auch über das "Rätsel der Menschwerdung" publiziert hat. Am 27. Oktober 2007 wurde er in Darmstadt mit dem "Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa" ausgezeichnet. Über die Absurditäten und Herausforderungen, die der Kreationismus für die moderne Wissenschaft bereit hält, hat Karin Fischer mit Josef Reichholf gesprochen.

Der Zoologe Josef H. Reichholf im Gespräch mit Karin Fischer |
    Wer die USA verstehen will, muss die Rolle und den Einfluss der Evangelikalen dort verstehen lernen, das ist ein Ergebnis einer Tagung der Konrad-Adenauer-Stiftung, die Mitte Oktober 2007 in Berlin statt fand. Tatsächlich werden evangelikale Gruppen im Westen vor allem wegen ihrer antiaufklärerischen Glaubenssätze zur Kenntnis genommen: Sie gehören zu jenen religiösen Fundamentalisten, die den Schöpfungsbericht der Bibel wörtlich nehmen, die Evolutionstheorie ablehnen und versuchen, den Kreationismus als gleichberechtigte Theorie im Schulunterricht durchzusetzen.

    Mit der Forderung der hessischen Kultusministerin Karin Wolff, im Biologieunterricht neben der Evolutionstheorie auch die Schöpfungsgeschichte anzusprechen, sind die Glaubenssätze der Kreationisten vor einigen Monaten auch in Deutschland angekommen. Eine große Mehrheit der verantwortlichen Kulturpolitiker hat den Vorstoß abgelehnt. Dennoch stand das Thema Anfang Oktober sogar beim Europarat in Brüssel auf der Tagesordnung.

    Das Gespräch über den Kreationismus mit Josef Reichholf können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-On-Demand-Angebot abrufen.