Das Physikerteam um Saul Perlmutter vom Berkeley-Laboratorium in Kalifornien war eher hierarchisch organisiert. Mit großem Aufwand und ausreichend Forschungsmitteln gelangen den Forschern bald die ersten Entdeckungen. Das Konkurrenzteam um den Australier Brian Schmidt vereinigte viele sehr unterschiedliche Astronomen, die ihre Suche aufwendig koordinieren mussten. Mit Mühe hielten sie den Anschluss, bis die Berechnungen des Amerikaners Adam Riess den Außenseitern einen wichtigen Vorteil verschafften.
Der spannende Wettstreit endete schließlich für beide Seiten erfolgreich, sowohl Saul Perlmutter als auch Schmidt und Riess erhalten 2011 den Nobelpreis für Physik. Das Ergebnis ihrer Suche im All bleibt aber unklar. Zwar haben die Forscher unzählige Sternenexplosionen entdeckt, und ihre Berechnungen lassen kaum noch Zweifel: Mit immer größerer Geschwindigkeit rasen die Galaxien voneinander weg. Um ihre Zahlen allerdings zu erklären, brauchen die Wissenschaftler für ihr Universum über 20 Prozent "Dunkle Materie" und mehr als 70 Prozent "Dunkle Energie". Das uns bekannte Universum aus Sternen und Planeten macht plötzlich nur noch 4 Prozent aus. Wie sich der Rest zusammensetzt, darüber lässt sich allenfalls spekulieren.
Jede neue Entdeckung liefert weitere Fragen. Geniale Ideen stoßen auf Denkverbote, Fehlurteile werden erst nach jahrelangem Hin und Her revidiert. Immer wieder kommt es zwischen den Teams zum offenen Wettstreit um Beobachtungszeiten an Teleskopen oder um Forschungsgelder. Der New York Times Redakteur Richard Panek inszeniert die Supernova-Forschung als spannendes Wettrennen. Viele Situationen und Begegnungen beschreibt er, als wäre er dabei gewesen. Das liest sich unterhaltsam, informativ, aber gelegentlich auch verwirrend.
Die Physik hinter diesem Wissenschaftskrimi ist nicht immer leicht verständlich. Aber zum Glück fasst der Autor die komplexen Zusammenhänge mehrfach zu extrem vereinfachten Aussagen zusammen. So bleiben auch Leser am Ball, die nicht so tief in die moderne Physik eintauchen wollen.
Richard Panek: Das 4% Universum. Dunkle Energie, Dunkle Materie und die Geburt einer neuen Physik
ISBN: 978-3-446-42689-4
Hanser-Verlag, 376 Seiten, 24,90 Euro
Der spannende Wettstreit endete schließlich für beide Seiten erfolgreich, sowohl Saul Perlmutter als auch Schmidt und Riess erhalten 2011 den Nobelpreis für Physik. Das Ergebnis ihrer Suche im All bleibt aber unklar. Zwar haben die Forscher unzählige Sternenexplosionen entdeckt, und ihre Berechnungen lassen kaum noch Zweifel: Mit immer größerer Geschwindigkeit rasen die Galaxien voneinander weg. Um ihre Zahlen allerdings zu erklären, brauchen die Wissenschaftler für ihr Universum über 20 Prozent "Dunkle Materie" und mehr als 70 Prozent "Dunkle Energie". Das uns bekannte Universum aus Sternen und Planeten macht plötzlich nur noch 4 Prozent aus. Wie sich der Rest zusammensetzt, darüber lässt sich allenfalls spekulieren.
Jede neue Entdeckung liefert weitere Fragen. Geniale Ideen stoßen auf Denkverbote, Fehlurteile werden erst nach jahrelangem Hin und Her revidiert. Immer wieder kommt es zwischen den Teams zum offenen Wettstreit um Beobachtungszeiten an Teleskopen oder um Forschungsgelder. Der New York Times Redakteur Richard Panek inszeniert die Supernova-Forschung als spannendes Wettrennen. Viele Situationen und Begegnungen beschreibt er, als wäre er dabei gewesen. Das liest sich unterhaltsam, informativ, aber gelegentlich auch verwirrend.
Die Physik hinter diesem Wissenschaftskrimi ist nicht immer leicht verständlich. Aber zum Glück fasst der Autor die komplexen Zusammenhänge mehrfach zu extrem vereinfachten Aussagen zusammen. So bleiben auch Leser am Ball, die nicht so tief in die moderne Physik eintauchen wollen.
Richard Panek: Das 4% Universum. Dunkle Energie, Dunkle Materie und die Geburt einer neuen Physik
ISBN: 978-3-446-42689-4
Hanser-Verlag, 376 Seiten, 24,90 Euro