Teleskope, die sichtbares Licht empfangen, blicken am besten von einem hohen Berg in die Tiefen des Alls. Bei Radioteleskopen ist das anders: die größte Schüssel Europas steht in einem Tal. Als Mitte der 1960er-Jahre ein geeigneter Standort für ein deutsches Radioteleskop gesucht wurde, waren die Anforderungen klar. So ein Instrument muss möglichst weit weg von großen Orten sein und darf nicht in unmittelbarer Nähe von Hochspannungsleitungen liegen. Zudem soll kein Radar-, Fernseh- oder Rundfunksender direkt in das Teleskop funken.
Den Fachleuten bereiteten zudem elektrische Weidezäune und die damals aufkommenden Mikrowellenherde Sorgen. Radioastronomen sehen jede noch so kleine Störung in ihrem Instrument – denn irdische Sender überlagern die extrem schwachen Signale aus dem All.
In Mitteleuropa lassen sich diese Anforderungen nur in einem Tal gut erfüllen. Allerdings sollte das Tal nach Süden recht offen sein, damit auch das Zentrum der Milchstraße zu beobachten ist, das nur tief über den Südhimmel zieht.
Als nahezu idealer Standort erwies sich ein Tal nahe dem Eifeldörfchen Effelsberg. Es ist so tief, dass der Empfänger des Teleskops auch beim Blick direkt nach oben von den Bergen rund herum gut abgeschirmt ist.
Im Umkreis einiger Kilometer gibt es zudem in jeder Richtung Berge, die das Teleskop um mindestens hundert Meter überragen. Und, das war politisch wichtig, die Radioschüssel befindet sich gerade noch in Nordrhein-Westfalen. Die Grenze zu Rheinland-Pfalz ist aber nur wenige Meter entfernt.