„Das ist unsere Ökoteria. Da werden also umweltfreundliche Produkte verkauft.“
Große Pause in der Finow-Schule in Berlin-Schöneberg. Stolz zeigt Lehrerin Monika Nörenberg den Umweltstand vor der Schulkantine, der Ökoteria. Die Grundschule ist eine der wenigen in Berlin, in der Schüler zweimal pro Woche umweltfreundliches Schulmaterial verkaufen: Radiergummis aus Kautschuk, Lineale aus Maisresten und Schulhefte aus Recyclingpapier. Und das mit Erfolg:
„Hier vor der Ökoteria ist ja immer eine lange Schlange, denn viele Kinder wollen da essen. Und da gucken sie dann halt immer auf den Stand, und dann denken sie: ‚Oh, ich brauch mal `nen neuen Bleistift.‘ Und dann ziehen sie doch mal schnell den Geldbeutel raus.
Es ist sehr schwer, überhaupt in der Stadt umweltfreundliche Schulmaterialien zu kaufen. Wenn die Kinder also unterwegs sind, werden sie ganz schwer auf solche Materialien stoßen. "
... erklärt Monika Nörenberg. Nur noch fünf bis zehn Prozent der Schulhefte sind aus Recyclingpapier. Damit ist der Anteil seit den 90er-Jahren rapide gesunken. Umweltpädagogen der bundesweiten Initiative 2000plus wollen die Kinder wieder für Recyclingpapier gewinnen. Keine leichte Sache, denn das dunkle Papier ist nicht nur kaum in Läden zu finden, es ist oft auch teurer als das weiße Frischfaserpapier aus Fernost, wie Inga Böttner berichtet:
„Dann liegt es auch mit an den Zeichen, an den verwirrenden Zeichen, die auf Papier sind. Gerade bei Schulmaterialien. Da wird auch einfach viel Umweltfreundlichkeit vorgegaukelt, was nicht wahr ist. Da sollte man also auf den Blauen Engelvertrauen und auf keins der anderen Zeichen.“
Ein Verpackungshinweis „Kein Zellstoff aus den Tropen“ bedeutet noch lange nicht, dass Urwälder verschont blieben. Denn auch in Kanada werden nordische Wälder für den Papier-Hunger gerodet. Daher erklärt Inga Böttner den Kindern, wie man Papier sparen kann und woher das Holz für die Hefte eigentlich stammt – neben Kanada aus Brasilien, Schweden, Finnland und Indonesien. Und während die Kinder der einen Klasse vor der Ökoteria Schulhefte verkaufen, zeigt Inga Böttner einer anderen Klasse ein paar Stockwerke höher anhand von Fotos, wie schnell Urwald verschwindet: Weltweit alle zwei Sekunden eine fußballfeldgroße Fläche.
„Und das beeindruckt die Kinder natürlich sehr, solche Rodungsflächen zu sehen, die anders als in Deutschland bedeuten: Totalkahlschlag. Alles weg!“
Eindrücke – die die Schüler der Finow-Grundschule dazu bewogen haben, den Umweltstand vor einem Jahr zu gründen. Denn Recyclingpapier schont nicht nur die Wälder, sondern spart auch Energie, wie Doreen Heidler vom Umweltbundesamt erklärt:
„Die Papierindustrie gehört zu den energieintensivsten Branchen weltweit. Denn für die Produktion einer Tonne Frischfaserpapier wird genauso viel Energie benötigt wie für die Produktion einer Tonne Stahl. Hinzu kommt auch noch Energie, die für den Transport der Rohstoffe und der Fertigprodukte benötigt wird. Und wenn man bedenkt, dass der Zellstoff zum Teil aus Brasilien nach Deutschland importiert wird, kommen da doch schon viele Tausende Kilometer zusammen.“
Bereits dreitausend Schulklassen hat 2000plus bereits besucht. Bei ihrer Arbeit mit den Kindern stellt Inga Böttner noch viele Wissenslücken fest. Doch bereits nach einer Doppelstunde wollen die Schüler in Zukunft vieles anders machen und haben einiges gelernt:
Junge: „Und dass man das Altpapier noch mal benutzen kann. Also beide Seiten voll schreibt und nicht nur eine.“
Mädchen: „Da hab ich auch gesehen, wie wenig da jetzt nur noch von dem ganzen Regenwald übrig geblieben ist. Und das finde ich eigentlich schrecklich, weil ich mag den Regenwald ja auch.“
Junge: „Also ich will anders machen, dass ich meine Mutti überreden will, dass sie mir immer Recyclingpapier kaufen soll – und den Regenwald beschützen will!“
Mehr über die Arbeit der Initiative 2000plus
Große Pause in der Finow-Schule in Berlin-Schöneberg. Stolz zeigt Lehrerin Monika Nörenberg den Umweltstand vor der Schulkantine, der Ökoteria. Die Grundschule ist eine der wenigen in Berlin, in der Schüler zweimal pro Woche umweltfreundliches Schulmaterial verkaufen: Radiergummis aus Kautschuk, Lineale aus Maisresten und Schulhefte aus Recyclingpapier. Und das mit Erfolg:
„Hier vor der Ökoteria ist ja immer eine lange Schlange, denn viele Kinder wollen da essen. Und da gucken sie dann halt immer auf den Stand, und dann denken sie: ‚Oh, ich brauch mal `nen neuen Bleistift.‘ Und dann ziehen sie doch mal schnell den Geldbeutel raus.
Es ist sehr schwer, überhaupt in der Stadt umweltfreundliche Schulmaterialien zu kaufen. Wenn die Kinder also unterwegs sind, werden sie ganz schwer auf solche Materialien stoßen. "
... erklärt Monika Nörenberg. Nur noch fünf bis zehn Prozent der Schulhefte sind aus Recyclingpapier. Damit ist der Anteil seit den 90er-Jahren rapide gesunken. Umweltpädagogen der bundesweiten Initiative 2000plus wollen die Kinder wieder für Recyclingpapier gewinnen. Keine leichte Sache, denn das dunkle Papier ist nicht nur kaum in Läden zu finden, es ist oft auch teurer als das weiße Frischfaserpapier aus Fernost, wie Inga Böttner berichtet:
„Dann liegt es auch mit an den Zeichen, an den verwirrenden Zeichen, die auf Papier sind. Gerade bei Schulmaterialien. Da wird auch einfach viel Umweltfreundlichkeit vorgegaukelt, was nicht wahr ist. Da sollte man also auf den Blauen Engelvertrauen und auf keins der anderen Zeichen.“
Ein Verpackungshinweis „Kein Zellstoff aus den Tropen“ bedeutet noch lange nicht, dass Urwälder verschont blieben. Denn auch in Kanada werden nordische Wälder für den Papier-Hunger gerodet. Daher erklärt Inga Böttner den Kindern, wie man Papier sparen kann und woher das Holz für die Hefte eigentlich stammt – neben Kanada aus Brasilien, Schweden, Finnland und Indonesien. Und während die Kinder der einen Klasse vor der Ökoteria Schulhefte verkaufen, zeigt Inga Böttner einer anderen Klasse ein paar Stockwerke höher anhand von Fotos, wie schnell Urwald verschwindet: Weltweit alle zwei Sekunden eine fußballfeldgroße Fläche.
„Und das beeindruckt die Kinder natürlich sehr, solche Rodungsflächen zu sehen, die anders als in Deutschland bedeuten: Totalkahlschlag. Alles weg!“
Eindrücke – die die Schüler der Finow-Grundschule dazu bewogen haben, den Umweltstand vor einem Jahr zu gründen. Denn Recyclingpapier schont nicht nur die Wälder, sondern spart auch Energie, wie Doreen Heidler vom Umweltbundesamt erklärt:
„Die Papierindustrie gehört zu den energieintensivsten Branchen weltweit. Denn für die Produktion einer Tonne Frischfaserpapier wird genauso viel Energie benötigt wie für die Produktion einer Tonne Stahl. Hinzu kommt auch noch Energie, die für den Transport der Rohstoffe und der Fertigprodukte benötigt wird. Und wenn man bedenkt, dass der Zellstoff zum Teil aus Brasilien nach Deutschland importiert wird, kommen da doch schon viele Tausende Kilometer zusammen.“
Bereits dreitausend Schulklassen hat 2000plus bereits besucht. Bei ihrer Arbeit mit den Kindern stellt Inga Böttner noch viele Wissenslücken fest. Doch bereits nach einer Doppelstunde wollen die Schüler in Zukunft vieles anders machen und haben einiges gelernt:
Junge: „Und dass man das Altpapier noch mal benutzen kann. Also beide Seiten voll schreibt und nicht nur eine.“
Mädchen: „Da hab ich auch gesehen, wie wenig da jetzt nur noch von dem ganzen Regenwald übrig geblieben ist. Und das finde ich eigentlich schrecklich, weil ich mag den Regenwald ja auch.“
Junge: „Also ich will anders machen, dass ich meine Mutti überreden will, dass sie mir immer Recyclingpapier kaufen soll – und den Regenwald beschützen will!“
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